Die politische Landschaft im Osten Deutschlands steht vor einer humorvoll angehauchten Renaissance der Vergangenheit, während die Linke erneut auf das Charisma ihrer Altvorderen setzt. Vor 35 Jahren war es genau die unbeschränkte Dominanz älterer Herren, die Menschen auf die Straßen trieb und einen Wechsel einläutete.
Mit dem „Aktion Silberlocke“ betritt die Linke nun jedoch erneut das Parkett der politischen Inszenierung. Drei prominente Figuren — Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow — stehen Pate für dieses Unterfangen. Die Strategie? Direktmandate sichern, um einem wahrscheinlichen Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde bei den kommenden Wahlen zu entgehen.
Dieser PR-Stunt lässt die Partei in einem neuen, vielleicht nostalgischen Licht erscheinen, während sie sich selbst in Diskussionen um eine gerechtere Zukunft zu zerfleischen drohte. Doch anstatt eine jüngere Generation zu fördern, geben die „Silberlocken“ den Ton an. Dabei stellt sich die Frage, ob rechtzeitiges Zuhören und Lernen von der älteren Garde die Partei vor internen Konflikten hätte bewahren können.