Die deutsche Wirtschaft steht vor Herausforderungen, die laut dem Branchenverband Gesamtmetall ein entschlossenes Handeln der kommenden Bundesregierung erfordern. Hauptgeschäftsführer Oliver Zander betonte in Berlin die Notwendigkeit eines 100-Tage-Programms, um den nötigen Impuls für einen wirtschaftlichen Neustart zu geben. Nur so könne ein Gefühl des Aufbruchs in der Branche entstehen.
Eine aktuelle Umfrage des Verbands zeigt alarmierende Ergebnisse: Über 93 Prozent der Firmen in der Metall- und Elektroindustrie berichten von verschlechterten Standortbedingungen in den vergangenen zehn Jahren. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen bewertet ihre aktuelle Lage als schlecht, und es ist keine Verbesserung in Sicht. Besonders besorgniserregend ist, dass 45 Prozent der Betriebe mit einem Personalabbau rechnen.
Im Inland plant die Hälfte der Unternehmen, ihre Investitionen zu reduzieren. Als Hauptgründe werden hohe Arbeitskosten, die unsichere Wirtschaftspolitik und bürokratische Hürden benannt. Im Gegensatz dazu erwägen 29 Prozent der Firmen, ihre Investitionen in östlichen EU-Staaten auszubauen. Zander kritisierte, dass der Standort Deutschland nicht ausreichend gepflegt wurde, was zu einem Investitionsstau geführt habe.
Die Umfrage, an der 1.785 Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie vom 7. bis 20. Januar teilnahmen, repräsentiert etwa 25 Prozent der Mitgliedsunternehmen von Gesamtmetall. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit für die Politik, aktiv zu werden, um Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.