Der frühere Außenminister und ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel spricht sich entschieden für die Teilnahme Deutschlands an einer möglichen internationalen Friedenstruppe in der Ukraine aus. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" betonte er, dass diese Beteiligung unverzichtbar sei, um ein wirksames Abschreckungspotential gegen Russland zu entwickeln. Gabriel zeigte sich überzeugt, dass eine europäische militärische Präsenz in der Ukraine notwendig sei, um einen erneuten Angriff durch Russland zu verhindern und der Friedenssicherung zu dienen. Die Uneinigkeit über die Entsendung einer Friedenstruppe war auch Thema eines kürzlichen Gipfeltreffens in Paris, bei dem sich die europäischen Staats- und Regierungschefs uneins zeigten. Während Bundeskanzler Olaf Scholz die Gespräche als unbegründet und verfrüht bezeichnete, zeigte sich der britische Premierminister Keir Starmer bereit, Truppen zu entsenden, um die Ukraine zu unterstützen. Auch Frankreich habe bereits signalisiert, notfalls Soldaten in die Region zu schicken. Mit Blick auf die neue politische Landschaft in den USA rief Gabriel die europäischen Länder dazu auf, geschlossen aufzutreten. Er warnte eindringlich vor nationalen Alleingängen, die die Stärke des Westens gefährden könnten. In den Vereinigten Staaten vollziehe sich ein entscheidender innerer Kampf, an dem Europa teilnehmen solle, um die liberalen Werte zu verteidigen. Der Zuwachs an Unterstützung für ehemalige Präsidenten wie Donald Trump zeige, wie wichtig es sei, die transatlantischen Beziehungen zu pflegen.
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Sigmar Gabriel drängt auf deutsche Beteiligung an Friedenstruppe für die Ukraine
