Das junge Software-Startup Sierra, das von dem ehemaligen Salesforce-Co-CEO Bret Taylor mitbegründet wurde, hat in einer neuen Finanzierungsrunde 175 Millionen Dollar eingesammelt. Angeführt wurde diese Runde von Greenoaks Capital, wodurch Sierra eine Bewertung von 4,5 Milliarden Dollar erreichte.
Diese Kapitalaufnahme erfolgt weniger als ein Jahr nach der öffentlichen Einführung des KI-Unternehmens durch Taylor, der als einer der vielversprechendsten Unternehmer im Silicon Valley gilt. Zuvor hatte Sierra von Sequoia Capital und Benchmark bereits 110 Millionen Dollar bei einer Bewertung von fast 1 Milliarde Dollar erhalten. Auch Thrive Capital und Iconiq beteiligten sich an der aktuellen Runde.
Das Unternehmen hat sich zu einem der höchstbewerteten KI-Startups etabliert, obwohl es Bedenken hinsichtlich einer möglichen KI-Blase gibt. Laut Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, hat Sierra bereits die Marke von 20 Millionen Dollar im jährlichen Umsatz überschritten. Diese frühe immense Bewertung spiegelt das Interesse der Investoren an dem Wachstumspotenzial der Firma und der Expertise des Gründerteams wider.
Signalhaft für den Investitionsdrang sind die hohen Bewertungsmultiplikatoren, die für KI-Unternehmen von etablierten Gründern gezahlt werden. Bereits die Plattform The Information berichtete über die Gespräche zur Kapitalbeschaffung.
Sierra, das erst vor einem Jahr gegründet wurde, bietet Unternehmen KI-basierte Chatbots für den Kundenservice an. Zu den Kunden zählen unter anderem WeightWatchers und Sirius XM. Seit der Markteinführung von OpenAI's ChatGPT hat sich das Interesse der Investoren zunehmend von teuren Basis-Modellen zu umsatzstarken Unternehmensanwendungen verschoben.
Mitgründet von Taylor und dem ehemaligen Google-Manager Clay Bavor, tritt Sierra in ein bereits gut besetztes Feld von KI-Kundenservicelösungen ein, zu dem auch Größen wie Salesforce und Startups wie Forethought gehören. Sierra differenziert sich durch die Reduzierung von sogenannten "Halluzinationen" großer Sprachmodelle, um Marken eine zuverlässige Interaktion mit Kunden zu gewährleisten.
Taylor, der als Vorsitzender des Aufsichtsrats von OpenAI fungiert, unterspielt die Konkurrenz zwischen OpenAI und Sierra, obwohl letzteres klare Marktambitionen zeigt. Zuvor wird Taylor für seine herausragenden Rollen bei Salesforce und seine Beteiligung an der Twitter-Übernahme durch Elon Musk gewürdigt, bevor er sich entschied, wieder auf unternehmerische Pfade zu gehen.