30. Oktober, 2024

Technologie

Siemens und Schaeffler: Künstliche Intelligenz als Copilot zur Maschinensteuerung im Test

Siemens und Schaeffler: Künstliche Intelligenz als Copilot zur Maschinensteuerung im Test

Die Unternehmen Siemens und Schaeffler haben bekannt gegeben, dass sie die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Maschinensteuerung testen. Dabei soll die KI als sogenannter Copilot eingesetzt werden, um Maschinen schneller und einfacher zu programmieren. Die Kombination aus menschlicher Kompetenz und einer KI, die mit natürlicher Sprache funktioniert, ermöglicht es, Software auf einem sehr effizienten Niveau herzustellen, so der Vorstandsvorsitzende von Schaeffler, Klaus Rosenfeld.

Besonders vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bei Programmierern ist die Nutzung von KI eine vielversprechende Entwicklung, betont Rosenfeld. Diese sei genau das, was benötigt werde, um in den Hochlohnstandorten zukunftsfähige Jobs zu schaffen. Dadurch könne man der kritischen Stimme, die behauptet, Deutschland sei abgehängt, etwas entgegenstellen und so Arbeit im Land halten.

Cedrik Neike, Vorstand von Siemens und Leiter der Sparte Digital Industries, betont, dass es sich bei der Anwendung um einen Copiloten und nicht um einen Autopiloten handelt. Es sollen keine Arbeitsplätze ersetzt werden, vielmehr soll die KI die sich wiederholenden und langweiligen Teile der Arbeit übernehmen. Je nach konkretem Fall könne der Einsatz der KI im industriellen Bereich zu einem Effizienzgewinn von 15 bis 50 Prozent führen. Das Pilotprojekt mit Schaeffler soll zeigen, dass dies möglich ist und solche Anwendungen schnell skalierbar sind.

Konkret beschreibt Rosenfeld den Ablauf wie folgt: Der Maschinenexperte gibt in ein Textdokument ein, was die Maschine tun muss. Dies wird an die Chatbox der KI weitergeleitet, die daraufhin in Rekordgeschwindigkeit eine zu 80 Prozent fertige Software erstellt. Im Vergleich dazu dauert dies heute noch wesentlich länger aufgrund vieler manueller Schritte, erklärt der Schaeffler-Chef.

Neben der Geschwindigkeit bietet die KI auch die Möglichkeit der Dokumentation der Softwareentwicklung, Unterstützung bei der Fehlersuche und sogar Lösungsvorschläge. Es entsteht eine völlig neue Art der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, betont Neike. Statt dass der Mensch die Sprache der Maschine sprechen muss, kann die Maschine nun in unserer Sprache antworten.

Die KI wirkt somit wie ein Intelligenzverstärker und ermöglicht es, mehr Maschinen zu bedienen, erklärt Neike. Da weltweit immer mehr Fabriken gebaut werden, während gleichzeitig immer weniger Fachkräfte über das notwendige Automatisierungs-Know-how verfügen, ist diese Vereinfachung notwendig, um Probleme schneller lösen zu können.