24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Siemens liebäugelt mit Altair: Eine strategische Übernahme mit Tücken

Siemens liebäugelt mit Altair: Eine strategische Übernahme mit Tücken

In der Anlegerschaft herrscht verhaltene Reaktion auf Neuigkeiten rund um Siemens: Das Münchener Unternehmen erwägt die Übernahme des amerikanischen Software-Spezialisten Altair Engineering. Der mögliche Deal, über den Bloomberg berichtete, sorgte bereits vorbörslich für eine dezente Korrektur der Siemens-Aktien auf Tradegate. Dabei notierten sie am Donnerstagmorgen leicht unter dem Vortageswert bei 181 Euro – ein Rückgang von ihrem Mai-Hoch von fast 189 Euro.

Die Analystenmeinungen der Finanzhäuser Jefferies und RBC sind sich einig: Eine Integration von Altair würde die digitale Sparte von Siemens stärken. Besonders Mark Fielding, RBC-Analyst, sieht die Übernahme als strategischen Gewinn, wundert sich jedoch über die hohe Bewertung des amerikanischen Unternehmens. Die Finanzierung könnte die Gewinne von Siemens etwas belasten, eine Gefahr, die Investoren im Blick behalten sollten.

Trotz der attraktiven industriellen Logik, wie sie Simon Toennessen von Jefferies beschreibt, birgt die Übernahme Herausforderungen. Der Marktwert von Altair Engineering lässt den Unternehmenswert steigen, selbst wenn Siemens finanziell gut ausgestattet erscheint, um mehr als 10 Milliarden US-Dollar in bar aufzubringen. Ein potenzielles Risiko erkennt man jedoch in der erhöhten Abhängigkeit vom volatilen Automobilsektor.

Ein Händler fügte hinzu, dass es sich um einen der größten Zukäufe in der Firmengeschichte von Siemens handeln könnte. Trotz dieser Dimension sieht er keine negativen Auswirkungen, da Altair über Know-how im Bereich der Künstlichen Intelligenz verfügt – ein Feld, das bei Investoren Assoziationen von Potenzial und Innovation weckt.