21. Februar, 2025

Wirtschaft

Siemens Kapital-Manöver: Ein Strategisches Schachspiel auf dem Weg zur Digitalisierung

Siemens Kapital-Manöver: Ein Strategisches Schachspiel auf dem Weg zur Digitalisierung

Siemens setzt seine strategische Transformation fort und verkauft wie angekündigt einen signifikanten Anteil an seiner Tochtergesellschaft Siemens Healthineers. Der Technologie-Gigant erzielte aus der Transaktion einen Bruttoerlös von rund 1,45 Milliarden Euro, der zur Finanzierung der geplanten Akquisition des US-Softwareunternehmens Altair genutzt werden soll.

Der Kurs der Siemens Healthineers-Aktie reagierte negativ auf die Nachricht und verzeichnete am Donnerstagmittag einen Rückgang von über zwei Prozent. Im Gegensatz dazu konnten die Siemens-Aktien einen Zuwachs von 1,6 Prozent verzeichnen, was die unterschiedlichen Marktreaktionen auf die jüngsten Unternehmensentscheidungen widerspiegelt.

Am Mittwochabend verkaufte Siemens insgesamt 26,5 Millionen Stammaktien an institutionelle Investoren. Angesichts der starken Nachfrage wurde die Anzahl der Aktien in der Platzierung zwischenzeitlich erhöht. Der Anteil von Siemens an Siemens Healthineers sank dadurch von über 75 auf 73 Prozent. Obwohl Siemens einen Verkauf von fünf Prozent der Anteile angekündigt hatte, wurde eine Verpflichtung abgegeben, in den nächsten drei Monaten keine weiteren Aktien zu veräußern.

Interessanterweise hatte Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas kürzlich die Mehrheitsbeteiligung an Healthineers in Frage gestellt. Eine bedeutsame Entscheidung dazu wird auf dem Kapitalmarkttag im Dezember erwartet. Parallel dazu intensiviert Siemens seine Fokussierung auf digitale Geschäftsfelder und hatte im Oktober den Zehn-Milliarden-Dollar-Deal zur Übernahme von Altair bekanntgegeben.

Die Finanzierung dieses bedeutendsten Zukaufs in der Firmengeschichte soll durch den Verkauf von äußeren Geschäftseinheiten wie Innomotics erfolgen, was dem Konzern bereits 3,5 Milliarden Euro eingebracht hat. Zusätzlich reduziert Siemens seinen Anteil an Siemens Energy, um weitere Mittel freizusetzen, was eine bewusste Entflechtung widerspiegelt, die von Investoren schon seit einiger Zeit angeregt wird.