Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat einen bemerkenswert positiven Start ins neue Geschäftsjahr hingelegt. Besonders erfreulich entwickelten sich die Märkte in Amerika und der Region Asien-Pazifik, einschließlich Japan. In China hingegen steht das Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen durch verzögerte Auftragsvergaben. Einsparungen im Rahmen von Restrukturierungen in der Labordiagnostik führten zu einem zusätzlichen Anstieg des operativen Gewinns. An der Börse honorierten die Anleger diese Entwicklungen mit einem Kursplus der Siemens-Healthineers-Aktie von sechs Prozent, womit sie ein neues Dreijahreshoch erreichte.
Die Erlanger Siemens-Tochter berichtete, dass der Gesamtumsatz in den drei Monaten bis Ende Dezember um fast sechs Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro stieg. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte beträgt das Umsatzwachstum 5,7 Prozent. Die Segmente medizinische Bildgebung und der US-Krebsspezialist Varian erzielten überdurchschnittliche Zuwächse, während die Labordiagnostik aufgrund schwieriger Bedingungen in Amerika und China langsamer wuchs.
Dank Kosteneinsparungen legte das um Sondereffekte bereinigte EBIT auf Konzernebene um elf Prozent auf 822 Millionen Euro zu. Sowohl Umsatz als auch operativer Gewinn übertrafen die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn für Siemens-Healthineers-Aktionäre erhöhte sich von 431 Millionen Euro im Vorjahr auf 474 Millionen Euro.
Konzernchef Bernd Montag hält trotz globaler Handelskonflikte an den Unternehmenszielen fest, während Finanzchef Jochen Schmitz die potenziellen Auswirkungen zusätzlicher US-Zölle auf Mexiko und Kanada als gering einschätzte. Vor dem Hintergrund eines stärkeren US-Dollars könnten sich diese Effekte ausgleichen. Analyst Falko Friedrichs von Deutsche Bank Research sieht Siemens Healthineers gut gerüstet, die Jahresziele zu erreichen oder sogar zu übertreffen.
Die Fragen zur möglichen Reduzierung der Siemens-Beteiligung an der Tochtergesellschaft blieben unbeantwortet. Siemens hatte Ende des letzten Jahres eine Neubewertung seiner Mehrheitsbeteiligung vorgenommen. Finanzvorstand Ralf Thomas äußerte sich im 'Handelsblatt', dass die Synergien möglicherweise nicht ausreichten, um eine Kapitalallokation von 45 Milliarden Euro zu rechtfertigen. Der Konzern hält laut Bloomberg weiterhin über 75 Prozent an Siemens Healthineers, das an der Börse mit fast 65 Milliarden Euro bewertet wird.