Der deutsche Technologieriese Siemens plant, das auf Simulation spezialisierte Softwareunternehmen Altair für beeindruckende 10,6 Milliarden US-Dollar in bar zu erwerben. Dieser Deal stellt einen bedeutenden Schritt in der Konsolidierung der Ingenieurssoftwarebranche dar. Siemens plant, 113 US-Dollar pro Aktie für das in Michigan ansässige Unternehmen Altair zu zahlen, das auf Datenanalyselösungen für große Industrieunternehmen spezialisiert ist. Dieser Schritt markiert Siemens' drittgrößte Akquisition bisher und könnte laut Experten die vorläufige Konsolidierung in der Ingenieurssoftwarebranche abschließen, nachdem Synopsys Anfang des Jahres Ansys für 35 Milliarden US-Dollar erwarb. Roland Busch, Vorstandsvorsitzender von Siemens, betonte, dass der Erwerb ein logischer nächster Schritt sei, um die Führungsposition im Bereich der Industriesoftware weiter auszubauen. Um den Kauf zu finanzieren, erwägt Siemens, sich von Anteilen an anderen Unternehmensbereichen zu trennen. Analysten spekulieren, dass Siemens seine Anteile an Siemens Healthineers reduzieren könnte. Mit einem erwarteten Abschluss im Jahr 2025 bietet der Kaufpreis eine 19-prozentige Prämie auf den letzten unveränderten Schlusskurs von Altair. Die Aktien von Altair haben im vergangenen Jahr um 29 Prozent zugelegt, was sie gegenüber dem S&P 500, der um 22 Prozent gestiegen ist, hervorsticht. Obwohl der Kauf auf den ersten Blick als teuer erscheint, sieht James Moore von Redburn Atlantic in der Akquisition eine strategische Konsolidierung des Unternehmens. Laut Dealogic-Daten handelt es sich um die zweitgrößte Übernahme in der Softwarebranche in diesem Jahr. Citi und JPMorgan agierten als Finanzberater für Altair. Davis Polk und Lowenstein Sandler waren als Rechtsberater tätig.