Die Aktien von Siemens Energy standen am Dienstag im Schatten eines verhaltenen Enthusiasmus rund um die Künstliche Intelligenz (KI). Der chinesische Internetgigant Alibaba, vertreten durch Manager Joe Tsai, sorgte mit einem warnenden Hinweis auf eine drohende "Blase" im KI-Sektor für zahlreiche Stirnfalten bei Marktteilnehmern. Tsai äußerte sich besorgt über einen möglichen Überbau an Kapazitäten, welcher die Nachfrage bei weitem übersteige.
Obwohl der Dax nach einem gemächlichen Start in die Woche um 0,7 Prozent zulegen konnte, gehörten die Papiere von Siemens Energy mit einem Rückgang von 0,9 Prozent zu den größten Verlierern des deutschen Leitindex. Zeitweilig fiel der Kurs sogar um mehr als vier Prozent. Anstatt in Richtung der Rekordwerte aus dem Februar zu marschieren, tendiert die Aktie wieder in die Nähe der 21- und 50-Tage-Durchschnittslinien.
Siemens Energy wird von Investoren aufgrund seines Potenzials zur Erfüllung des hohen Energiebedarfs von Rechenzentren als chancenreiche KI-Beteiligung gehandelt. Der jüngste Kursanstieg, ausgelöst durch den KI-Boom, hatte die Aktie von ihrem Tiefststand bei 6,40 Euro im September 2023 bis zur Februarspitze beinahe verzehnfacht. Nachrichten über Investitionen in die notwendige Infrastruktur für KI haben daher einen besonders sensiblen Einfluss auf die Aktienentwicklung.
Gleichzeitig treiben bedeutende Marktplayer wie Microsoft und Softbank ihre milliardenschweren Investitionen in KI-Technologien voran. Trotz Tsais Mahnung, die Investitionen zielten oftmals ohne klar definierte Kundenvorstellungen über das Ziel hinaus, planen viele Unternehmen weiter. Marktakteure sehen daher seine Aussagen als möglichen Belastungsfaktor - nicht nur für Siemens Energy, sondern auch für Unternehmen wie Hochtief, die ebenfalls von der KI-Euphorie profitieren und im MDax notieren.
Unterdessen soll Siemens Energy an Verhandlungen zum Verkauf eines Großteils seines indischen Windenergiegeschäfts beteiligt sein. Dies wurde von Anlegern zwar positiv aufgenommen, jedoch war dies nicht ausreichend, um den Aktienkurs in die Gewinnzone zu bringen. Der Ausgang dieser Transaktion bleibt abwartend zu beobachten.