Siemens Energy, der Energietechnikgigant, hat trotz erheblicher Gewinne und einer optimistischen Prognose verkündet, dass weder Dividenden noch Boni für das vergangene Geschäftsjahr gezahlt werden. Konzernchef Christian Bruch stellt klar, dass die im Vorjahr in Anspruch genommenen staatlichen Rückgarantien eine solche Ausschüttung verhindern. Man beabsichtige jedoch, sich rasch von diesen Garantien zu trennen, wobei dies einige Quartale in Anspruch nehmen könnte, so Finanzchefin Maria Ferraro. Der endgültige Abschluss wird spätestens 2026 erwartet.
Bereits am Dienstagabend kamen die Jahreszahlen von Siemens Energy ans Licht, angefeuert von einer Aufwärtskorrektur der Prognose für 2028. In einer erfreulichen Wendung erzielte das Unternehmen zum ersten Mal seit seiner Abspaltung von Siemens einen Jahresgewinn von 1,3 Milliarden Euro, begünstigt durch den Verkauf von Anteilen an Siemens India. Für das laufende Geschäftsjahr ab Oktober wird ein weiterer beachtlicher Gewinn aus verbleibenden Anteilen in Indien erwartet – dieses Mal jedoch sollen die positiven Finanzzahlen auch ohne diesen Verkauf erzielt werden.
Die Börsen reagierten mit Begeisterung auf die Nachrichten. Seit Ende Oktober des Vorjahres hat die Siemens Energy-Aktie ihren Wert mehr als versiebenfacht und verzeichnete am Mittwochvormittag im Xetra-Handel ein Plus von über 18 Prozent. Ein Jahr zuvor war das Unternehmen von ernsthaften Qualitätsproblemen bei seiner Windkrafttochter Siemens Gamesa und kontinuierlichen Gewinnwarnungen geplagt. Mittlerweile sind die Hindernisse in greifbarer Nähe zur Lösung, erklärt Bruch optimistisch.
Selbst wenn Siemens Gamesa weiterhin Verluste schreibt, übertreffen die positiven Ergebnisse der anderen Unternehmensbereiche sowie der getätigten Verkäufe diese Defizite. Mit Rückenwind von den Energiemärkten im Jahr 2024 und optimistischen Aussichten für die kommenden Jahre, ist auch das Auftragsvolumen von Siemens Energy erwähnenswert: Mit über 50 Milliarden Euro liegt es signifikant über den gestiegenen Umsätzen von 34,5 Milliarden Euro.