27. September, 2024

Wirtschaft

Siemens blickt skeptisch auf Automatisierungsgeschäft - Vorstandsprognose gedämpft

Siemens blickt skeptisch auf Automatisierungsgeschäft - Vorstandsprognose gedämpft

Die Entwicklungen im Automatisierungsgeschäft bereiten dem Technologiekonzern Siemens weiterhin Kopfzerbrechen. Finanzvorstand Ralf Thomas äußerte sich im Hinblick auf die Umsatzentwicklung des zum 30. September endenden Geschäftsjahres vorsichtig. In einem Interview mit der „Börsen-Zeitung“ stellte Thomas klar, dass das Umsatzwachstum eher in Richtung 3 Prozent tendiere, anstatt wie ursprünglich prognostiziert bei 4 bis 8 Prozent zu liegen.

Bisher hatte der Konzern ein Wachstum am unteren Ende der Spanne von 4 bis 8 Prozent in Aussicht gestellt, wobei Währungs- und Portfolioeffekte nicht berücksichtigt wurden. Die Analystengemeinde hat sich auf die zurückhaltende Lage bereits eingestellt und erwartet für das Geschäftsjahr 2023/24 im Durchschnitt ein Wachstum von 2,6 Prozent. Dies führte dazu, dass die Siemens-Aktie, die sich in den letzten Tagen gut entwickelt hatte, am Nachmittag fast alle Tagesgewinne wieder abgab.

Die Prognosen für die Ertragslage bleiben jedoch stabil. „Die Ertragskraft liegt ganz klar auf dem Niveau, das wir angekündigt haben“, versicherte Thomas. Das Automatisierungsgeschäft sieht sich insbesondere in Europa und China mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Bereits im dritten Geschäftsquartal hatte Siemens eingestanden, dass die Nachfrage in Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau langsamer als erwartet zurückkehren würde.

Ein zusätzlicher Belastungsfaktor ist die hohe Lagerbestandssituation bei Kunden in China. „Die Automatisierung muss sich wirklich strecken, um ihre Ziele zu erreichen“, so Thomas weiter. Für die erste Hälfte des kommenden Geschäftsjahres bleibt die Lage somit angespannt.