Nach dem tragischen Fahrzeugangriff am Neujahrstag in New Orleans, bei dem 14 Menschen ums Leben kamen und viele weitere verletzt wurden, steht die Sicherheitsplanung der Stadt im Kreuzfeuer der Kritik. Bereits Monate vor dem Vorfall waren verschiedene Szenarien diskutiert worden, wie ein Angreifer mit einem Ford F-150 die belebte Bourbon Street befahren könnte. Doch die neu geplanten Straßensperren, sogenannte Bollards, sollen laut einer Untersuchung nur geringe Kollisionen bis zu 10 mph standhalten – ein Wert, der die Verhinderung schwerer Attacken offenbar nicht gewährleistet.
Trotz detaillierter Planung und der Auswahl eines flexiblen Systems, das alltäglichen Betrieb erleichtern soll, bleiben kritische Sicherheitslücken. Während New Orleans darauf abzielte, einen effizienteren Zugang für Fahrzeuge zu gewährleisten, wurde die Fähigkeit, Hochgeschwindigkeitsangriffe abzuwehren, vernachlässigt. Entscheidende Einfahrtsstraßen wie Canal und Bourbon bleiben derzeit schutzlos, und temporäre Barrieren wie Polizeifahrzeuge schaffen laut Quellen nur trügerische Sicherheit.
Der Angriff selbst zeigte, dass der Angreifer mit einem moderneren und leistungsstärkeren F-150 Lightning vorging, als in den Modellszenarien angenommen. Zudem gelang es dem Täter, die strategischen Lücken der Sicherheitsplanung zu nutzen, indem er den wagen auf einen engen Gehweg manövrierte, was in den Planungen nicht ausreichend berücksichtigt worden war.
Die gewonnenen Erkenntnisse werfen nun die dringende Frage auf, wie Städte allgemein ihre Sicherheitsmaßnahmen gegen solche Angriffe verbessern können, ohne den täglichen Verkehr und die Zugänglichkeit für Fußgänger zu beeinträchtigen. Angesichts der Notwendigkeit eines ausgewogenen Schutzes stellt sich auch die Frage, wie sinnvoll teure Barrieresysteme sind, die bei alltäglichen Einfahrten und bei Großveranstaltungen wie dem bevorstehenden Super Bowl operativ sein müssen. Die Diskussionen über die Sicherheitsplanung in New Orleans dürften in den kommenden Wochen intensiv weitergeführt werden.