Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich am Dienstag im Rahmen des jährlichen Gipfeltreffens der Generalversammlung in New York zu einer Sitzung versammelt, um den Krieg in der Ukraine zu erörtern. Ziel der Sitzung, die von der Ukraine und ihren Verbündeten initiiert wurde, war es, zu betonen, dass der Konflikt weiterhin eine globale Priorität darstellt – auch angesichts der ebenfalls brisanten Konflikte in Gaza, Sudan und Myanmar.
Präsident Wolodymyr Selenskyj von der Ukraine wandte sich in einer kurzen Rede an den Rat und appellierte an dessen 15 Mitglieder, die Unterstützung für den Kampf seines Landes gegen Russland, das im Februar 2022 die Invasion in die Ukraine begann, fortzusetzen.
„Russland begeht ein internationales Verbrechen. Dieser Krieg kann nicht einfach ignoriert werden, er kann nicht durch Gespräche beruhigt werden. Es sind Taten gefordert," so Selenskyj vor dem Rat. „Russland kann nur durch Zwang in den Frieden gebracht werden.“
Selenskyj berichtete zudem von Informationen, dass Russland plane, drei ukrainische Atomkraftwerke anzugreifen. „Wir haben Beweise dafür. Wenn Russland bereit ist, so weit zu gehen, bedeutet das, dass Moskau nichts von Wert anerkennt,“ fügte er hinzu.
Er erläuterte, dass er einen neuen Siegplan auf Basis der UN-Charta-Prinzipien und -Werte ausgearbeitet habe, ohne jedoch Detailinformationen hierzu preiszugeben. Geplant sei eine Friedenskonferenz, zu der er alle Länder, einschließlich Chinas als mächtigster Partner Russlands und Indiens, das sich als neutral erklärt hat, einladen möchte.
Selenskyjs Rede fand im Vorfeld mehrerer Treffen in dieser Woche statt, bei denen er seinen „Siegplan“ dem US-Präsidenten Joe Biden und anderen amerikanischen Vertretern vorstellen will. Bisher hat er die Einzelheiten dieses Plans der Öffentlichkeit vorenthalten. Zudem hat Selenskyj die USA und andere Verbündete aufgefordert, der Ukraine die Nutzung von Langstreckenraketen zur Durchführung von Angriffen tief in Russland zu erlauben.