19. September, 2024

Politik

Sicherheitsprotokolle des Secret Service: Schutz für Präsidenten und Würdenträger

Sicherheitsprotokolle des Secret Service: Schutz für Präsidenten und Würdenträger

Der Schutzgrad, den der Secret Service einer Person zuteilwerden lässt, hängt von deren Position und einer Gefährdungsbeurteilung ab. Traditionell genießen der amtierende Präsident und Vizepräsident den höchsten Schutz, während ehemalige Präsidenten, bedeutende Kandidaten und ausländische Würdenträger geringeren Schutz erhalten. Doch mit dem Ausscheiden von Ex-Präsident Donald J. Trump aus dem Amt im Jahr 2021 änderte sich dieses Muster.

Trump, der weiterhin eine intensive Agenda verfolgte, forderte ein bisher unübliches Schutzniveau für ehemalige Oberbefehlshaber. Der Secret Service gibt keine konkreten Zahlen zu Präsident Biden und den weiteren 35 Personen preis, die er derzeit schützt. Aber die versuchten Attentate auf Mr. Trump in Pennsylvania und Florida verdeutlichen die Notwendigkeit einer neuen Bewertung des bestehenden Modells in der heutigen Bedrohungslandschaft.

Im Zentrum der Schutzbemühungen des Secret Service stehen der Präsident und Vizepräsident, da ihre Sicherheit für die Kontinuität der Regierung entscheidend ist. Diese erhalten die meisten Ressourcen, sei es Personal oder Technologie. Im Gegensatz dazu verfügt der Vizepräsident nicht immer über die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie der Präsident, wie ein ehemaliger offizieller Insider berichtete.

Auch gesetzlich hat der Präsident Anspruch auf spezifische Unterstützung durch das Verteidigungsministerium, wie etwa Flugzeuge und Sicherheitstechnik. Diese Regelung gilt nicht für den Vizepräsidenten oder andere geschützte Personen. Ehemalige Präsidenten und deren Ehepartner erhalten lebenslangen Schutz, wobei die Ressourcenzuweisung je nach Aktivitätsgrad variiert. So benötigt der in Hospizpflege befindliche Ex-Präsident Jimmy Carter weniger Schutz als Barack Obama, der weiterhin öffentlich auftritt.

Trumps andauernde öffentliche Präsenz und seine polarisierende Persönlichkeit erhöhten das Anschlagsrisiko. Noch bevor das Attentat in Pennsylvania stattfand, hatte der Secret Service bereits die Ressourcen für den Schutz seines Wohnsitzes in Florida aufgestockt. Nach dem gescheiterten Attentat in Butler kamen sogar zwei Scharfschützenteams zum Einsatz – ein Novum bei Ex-Präsidenten.

Die Ressourcenzuweisung stößt jedoch an Grenzen, da der Secret Service über begrenzte Mittel wie Drohnen und Infrarot-Radargeräte verfügt, die vorrangig dem amtierenden Präsidenten zugutekommen. In der Regel erhalten bedeutende Kandidaten im Wahlzyklus Schutz, jedoch wurde in diesem Jahr Robert F. Kennedy Jr., einem unabhängigen Präsidentschaftskandidaten, nach einem Entschluss von Heimatschutzminister Alejandro N. Mayorkas schon früher Schutz gewährt.

Auch ausländische Würdenträger werden vom Secret Service geschützt, abhängig von ihrer Bedeutung. So erhält der israelische Premierminister mehr Ressourcen als sein Pendant auf den Seychellen. Der größte Schutz bislang wurde Papst Franziskus während seines Besuchs in den USA 2015 gewährt.