Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich optimistisch zur möglichen Stationierung von Truppen aus NATO-Staaten als Teil künftiger Sicherheitsgarantien im Rahmen eines Friedensschlusses mit Russland geäußert. Bei einer Pressekonferenz mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk in Warschau betonte Selenskyj die Bereitschaft, Kontingente strategischer Partner und Verbündeter in solche Garantien einzubeziehen.
In Vorgesprächen hat Selenskyj das Thema bereits mit relevanten Amtskollegen, darunter dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Vertretern der baltischen Länder, angeschnitten. Weitere Beratungen sind mit Großbritannien vorgesehen, um Einzelheiten wie Truppenstärke, Ausrüstung und Stationierungsstrategien zu klären. Selenskyj hob hervor, dass zudem ein umfassendes Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten durch internationale Ausbilder realisiert werden sollte.
Wichtige Sicherheitsthemen, wie der Waffenbedarf der Ukraine, nehmen dabei ebenfalls eine zentrale Rolle ein. Der Staatschef erläuterte, dass etwa ein Drittel des jährlichen Waffenbedarfs aus eigener Produktion stamme, während europäische Verbündete und die USA den restlichen Bedarf deckten. Die derzeitige Stärke der ukrainischen Streitkräfte bezifferte Selenskyj mit 880.000 Mann.
Polens Regierungschef Tusk unterstützt derweil vehement die Aufnahme der Ukraine in die NATO, auch wenn in der Allianz Uneinigkeit darüber herrscht. Polen wird zudem seine EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um Kiews EU-Beitrittsambitionen voranzutreiben.