11. Oktober, 2024

Politik

Sicherheit der UN-Friedenstruppen im Libanon unter Druck

Sicherheit der UN-Friedenstruppen im Libanon unter Druck

Die jüngsten Entwicklungen im Libanon werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Sicherheitslage der UN-Friedenstruppen in der Region. Nachdem das Hauptquartier der UNIFIL im Libanon angegriffen wurde, forderte der Leiter der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, dringende Maßnahmen, um die Sicherheit der Blauhelmsoldaten zu gewährleisten. Der UN-Sicherheitsrat in New York wurde über die eskalierende Bedrohung informiert. Die Vereinten Nationen berichteten, dass israelische Streitkräfte das UNIFIL-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei indonesische Soldaten leicht verletzt wurden. Israel hingegen wirft der Hisbollah-Miliz vor, die Nähe zu den Stützpunkten der Blauhelm-Mission auszunutzen. Trotz der angespannten Lage bestätigte der UNIFIL-Sprecher Andrea Tenenti, dass die Friedenstruppen weiterhin im Südlibanon stationiert bleiben werden, solange es der UN-Sicherheitsrat für notwendig erachtet. Indes wächst die internationale Kritik an dem israelischen Vorgehen. Indonesiens UN-Botschafter Hari Prabowo verurteilte den Angriff scharf als untragbaren Versuch, die Friedensmission zu destabilisieren. Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte den Vorfall als Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht. Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto betrachtet das Handeln als potenzielles Kriegsverbrechen. Parallel dazu gibt es Ansätze einer Annäherung zwischen Israel und den USA hinsichtlich eines möglichen Vergeltungsschlags gegen den Iran. Präsident Joe Biden und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sollen in einem Telefonat die Strategien abgestimmt haben, um auf Angriffe aus dem Iran zu reagieren. Die Positionen von Tel Aviv und Washington nähern sich an, obwohl die israelischen Vorschläge nach wie vor als aggressiver gelten. Gleichzeitig droht der Iran mit einer starken militärischen Antwort, sollten arabische Staaten bei einem Angriff Israels Unterstützung leisten. Laut dem Wall Street Journal haben Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Katar klargestellt, dass ihre militärische Infrastruktur und ihr Luftraum nicht für Angriffe gegen den Iran genutzt werden dürfen. Diese Drohungen haben Befürchtungen in den ölreichen Staaten ausgelöst, dass ihre Ölanlagen ins Visier geraten könnten. Im Gazastreifen wurde derweil ein bedeutender Fortschritt bei der Gesundheitsversorgung erzielt. Für die Fortsetzung der Polio-Impfungen von etwa 590.000 Kindern wurden lokale Feuerpausen vereinbart. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell betonte die Notwendigkeit dieser humanitären Pausen, um den Erfolg der Impfkampagne sicherzustellen.