22. Dezember, 2024

Unternehmen

Shortseller jagen Porsche: Wie tief fällt die Aktie?

Nach Volkswagen gerät auch Porsche ins Fadenkreuz der Leerverkäufer. Spekulanten wetten auf fallende Kurse beim Sportwagenhersteller – und die Risiken in China spielen ihnen in die Karten.

Shortseller jagen Porsche: Wie tief fällt die Aktie?
Nach dem Absturz von Volkswagen hat nun der Sportwagenhersteller Porsche die volle Aufmerksamkeit der Spekulanten auf sich gezogen.

Shortseller greifen die Porsche Aktie an

Die Porsche Aktie gerät zunehmend in den Fokus von Shortsellern. Spekulanten wetten darauf, dass der Kurs des deutschen Sportwagenherstellers weiter fällt. Dabei setzen sie auf sinkende Margen und geopolitische Risiken, insbesondere durch mögliche Zölle in China. Shortseller, die mit geliehenen Aktien handeln, erzielen Gewinne, wenn der Aktienkurs fällt.

Für Porsche könnte diese Entwicklung in den kommenden Monaten zu einem spürbaren Problem werden.

Aktuelle Zahlen von S&P Global Market Intelligence zeigen, dass rund 16 Prozent der frei gehandelten Porsche-Aktien in den Händen von Shortsellern liegen. Die Wetten auf fallende Kurse könnten Porsche damit erheblich unter Druck setzen – nicht zuletzt wegen der wachsenden Unsicherheiten auf dem chinesischen Markt.

Porsche im Visier: Geopolitische Risiken und die Abhängigkeit von China

Der chinesische Markt ist für Porsche von zentraler Bedeutung. Rund 19 Prozent des globalen Umsatzes erwirtschaftet der Sportwagenhersteller in China. Im ersten Halbjahr 2023 waren es sogar 26 Prozent. Doch genau diese Abhängigkeit nutzen Shortseller zu ihrem Vorteil.

Quelle: Eulerpool

Das Risiko, dass China als Reaktion auf westliche Strafzölle eigene Handelsbarrieren gegen ausländische Luxusautos verhängt, ist real. Sollte China Zölle auf Porsche-Modelle erhöhen, würde dies die Margen erheblich schmälern.

Shortseller spekulieren auf sinkende Porsche Aktie durch China-Zölle

Die Spekulation auf steigende Zölle in China ist eines der Hauptargumente der Shortseller gegen die Porsche Aktie. Anders als einige Konkurrenten produziert Porsche keine Fahrzeuge in China, was bedeutet, dass das Unternehmen anfälliger für Importzölle ist.

Diese Strategie hat sich bereits bei Volkswagen bewährt, wo Shortseller mit ähnlichen Argumenten gegen den deutschen Automobilkonzern spekulierten. Die Porsche Aktie könnte somit einem ähnlichen Schicksal entgegenblicken.

Warum Porsche Shortseller anzieht: Elektromobilität und Unsicherheit

Porsche steht vor der Herausforderung, den Übergang zur Elektromobilität zu meistern. Die Automobilbranche als Ganzes ringt mit hohen Investitionen und unsicheren Zukunftsaussichten.

Während Volkswagen und Mercedes verstärkt auf Verbrennungsmotoren setzen, bleibt die Elektromobilität ein teures und unsicheres Geschäftsfeld. Genau diese Unsicherheiten machen Porsche zu einem attraktiven Ziel für Spekulanten.

Wie lange hält der Druck auf die Porsche Aktie an?

Die Frage bleibt: Wie lange können Shortseller von der Porsche Aktie profitieren? Die Kurse der Automobilkonzerne sind bereits stark gefallen, was einige Investoren dazu verleiten könnte, günstig Autoaktien zu kaufen.

Quelle: Eulerpool

Zudem plant die Bundesregierung Steueranreize für Elektro-Dienstwagen, was den Absatz von E-Autos – und damit auch den von Porsche-Modellen – beleben könnte. Sollte die EU zudem Zölle auf in China produzierte Fahrzeuge senken, könnte sich das Umfeld für Porsche weiter aufhellen.

Die Porsche Aktie steht vor einer ungewissen Zukunft. Leerverkäufer setzen auf fallende Kurse und nutzen geopolitische Spannungen und die Herausforderungen der Elektromobilität, um Druck auf den Sportwagenhersteller auszuüben. Doch Porsche hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass es auch in schwierigen Zeiten bestehen kann.

Ob die Spekulationen der Shortseller aufgehen oder ob Porsche gestärkt aus der Krise hervorgeht, bleibt abzuwarten.