Die Aktie von Shopify hat in den letzten Jahren eine turbulente Reise hinter sich. Nach den Tiefen der Pandemie erlebte das Unternehmen einen beachtlichen Kursanstieg von über 400 Prozent, der durch die stark gestiegene Nachfrage nach deren E-Commerce- und Zahlungslösungen angetrieben wurde. Doch mit dem Ende des E-Commerce-Booms folgte ein dramatischer Einbruch von fast 90 Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten gewann die Aktie wieder 55 Prozent, bleibt jedoch deutlich unter den Höchstständen von 2021.
Aktien von Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial wie Shopify sind bekannt für ihre Schwankungsanfälligkeit. Ein genauerer Blick auf die Finanzkennzahlen zeigt jedoch, dass Shopify sowohl bei Wachstum als auch bei der Profitabilität erhebliche Fortschritte macht. Die Frage bleibt: Ist die Aktie bei einem Preis unter 100 US-Dollar ein Kauf?
Während der COVID-19-Pandemie verfolgte Shopify ambitionierte Pläne, darunter das Ziel, mit einem eigenen Logistiknetzwerk direkt mit Amazon zu konkurrieren, der Einstieg in Kryptowährungen und der Erwerb eines Robotikunternehmens. Nach dem Rückzug aus diesen Vorhaben und dem Verkauf des Logistikgeschäfts hat das Management beschlossen, die Belegschaft zu optimieren und 20 Prozent der Mitarbeiter zu entlassen. Die Ausweitung dieser Pläne führte zu einem Verlustfokus und einem operativen Verlust von einer Milliarde US-Dollar zu Beginn von 2023.
Shopify konzentriert sich nun wieder auf seine beiden Hauptgeschäftsbereiche: Eine Suite von E-Commerce-Software-Tools zur Erstellung und Verwaltung von Online-Erlebnissen sowie Zahlungslösungen für Einzelhändler. Diese Initiativen tragen maßgeblich zum Jahresumsatz von insgesamt 7,7 Milliarden US-Dollar bei.
Bereinigt um den Verkauf des Logistikgeschäfts stieg Shopifys Umsatz im letzten Quartal um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2 Milliarden US-Dollar. Noch bemerkenswerter ist das Umsatzwachstum von 31 Prozent im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres. Dies deutet darauf hin, dass Shopify Marktanteile von seinen Wettbewerbern erobert. Zudem nutzt das Unternehmen seine Preissetzungsmacht bei abonnementbasierten Lösungen erfolgreich aus, was zu minimaler Kundenabwanderung führt.
Darüber hinaus wächst Shopify nun wesentlich effizienter. Die Free-Cash-Flow-Marge betrug im letzten Quartal 16 Prozent und legte damit im Vergleich zu 6 Prozent im Vorjahresquartal zu. Die operative Marge, die aktienbasierte Vergütungen als Ausgaben einbezieht, lag bei 11,8 Prozent.