26. April, 2025

Politik

Shisha-Regelung enthüllt: Bundesfinanzministerium hebt umstrittene Verpackungsgrenze auf

Shisha-Regelung enthüllt: Bundesfinanzministerium hebt umstrittene Verpackungsgrenze auf

Das Bundesfinanzministerium hat eine entscheidende Verordnung zur Verpackungsregelung für Shisha-Tabak zurückgenommen. Ab dem 1. Juli dürfen wieder Packungsgrößen aller Art verkauft werden, nachdem seit Mitte 2022 eine Höchstgrenze von 25 Gramm pro Packung galt. Diese Entscheidung markiert einen bedeutsamen Richtungswechsel, mit dem die Bundesregierung auf anhaltende Kritik und unerwartete Marktreaktionen reagiert.

Die im vergangenen Jahr eingeführte Regelung sollte Steuerbetrug bei Shisha-Bars eindämmen, die große Pakete kauften und kleine Portionen anboten, um Steuerzahlungen zu umgehen. Das Maßnahmenpaket führte jedoch nicht wie erwartet zu höheren Steuereinnahmen, sondern beflügelte im Gegenteil den Schwarzmarkt. Die Preise für legalen Tabak verdoppelten sich, während der Marktanteil legaler Produkte auf ein Zehntel des Niveaus von 2021 einbrach.

Verbandsgeschäftsführer Folke Rega vom Bundesverband Wasserpfeifentabak erklärt, dass der stabile Verkauf spezieller Shisha-Kohle einen konstanten Konsum nahelegt. Somit sei klar, dass der Schwarzmarkt florierte, während legale Händler mit massiven Einbußen zu kämpfen hatten. Der Verband begrüßt die Entscheidung, da sie den Schrumpfungsprozess der Branche aufhalte und vielen Händlern das Überleben sichere.

Auch Umweltschützer unterstützten die Aufhebung der Restriktion. Durch die Pflicht zur 25-Gramm-Verpackung wuchs der Verpackungsmüll erheblich, was der Nachhaltigkeit abträglich war. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Till Mansmann äußerte sich erleichtert über die Entscheidung des Ministeriums. Er kritisierte die vorherige Regelung scharf als ungewolltes Geschenk an Schmuggler und feierte die Rückkehr zu größeren Packungsformaten.

Die Shisha-Branche setzt nun Hoffnung auf weitere regulatorische Anpassungen, darunter die Aufhebung des „Vereinzelungsverbots“, welches den Verkauf von Portionen aus Großpackungen in Shisha-Bars untersagt. Dies, so der Verband, würde ehrlichen Betreibern den Rücken stärken. Allerdings dauert es vermutlich einige Zeit, bis die großen Packungen wieder flächendeckend verfügbar sein werden.

In Deutschland existieren schätzungsweise 5000 Shisha-Bars, in denen etwa ein Viertel des nationalen Shisha-Tabaks konsumiert wird. Die restlichen drei Viertel entfallen auf den Privatkonsum, verteilt auf rund 2500 Verkaufsstellen und etwa 200 Großhändler.