30. Oktober, 2024

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Shipper weichen Ost- und Golfküstenhäfen aus – Angst vor erneutem Streik

Shipper weichen Ost- und Golfküstenhäfen aus – Angst vor erneutem Streik

Die Unsicherheit über mögliche Arbeitsniederlegungen an den bedeutenden Ost- und Golfküstenhäfen der USA veranlasst viele Versender, ihre Routen anzupassen. Hintergrund ist die Warnung von insgesamt 45.000 Hafenarbeitern, die erneut streiken könnten, falls kein neuer Tarifvertrag bis zum 15. Januar unter Dach und Fach ist. Die Internationale Longshoremen-Association (ILA) hatte mit der United States Maritime Alliance (USMX) einen dreitägigen Streik im Oktober beendet und sich auf vorläufige Lohnerhöhungen geeinigt, die Automatisierungsfrage aber offen gelassen.

Chris Peterson, CEO von Newell Brands, bekannt für Produkte wie Graco-Hochstühle und Crock-Pot-Kochtöpfe, verlagert wegen des drohenden Streiks bereits jetzt mehrere hundert Container an die Westküste. Er erwartet im Ernstfall eine Streikdauer von höchstens zwei Wochen. Die zuvor vereinbarte Lohnerhöhung von 62% über sechs Jahre ist angesichts ungelöster Fragen zur Automatisierung, die als Jobbedrohung angesehen wird, nicht ausreichend für eine dauerhafte Einigung.

Salvatore Stile von Alba Wheels Up International sieht das Streikrisiko bei 60-70% und beschreibt die Automatisierung als den Hauptstreitpunkt. Auch Port of Los Angeles Executive Director Gene Seroka sieht keine baldige Entspannung und erwartet einen weiterhin starken Oktober.

Währenddessen verbessert sich die Stausituation an bestreikten Häfen nur schleppend. Die Anzahl der wartenden Containerschiffe sank von 54 auf aktuell 31. Einzelhändler wie Walmart und Target konnten durch frühe Einfuhrmaßnahmen die Weihnachtslieferungen sichern, betonen aber die weitreichenden Folgen des Streiks.