Sherwin-Williams, ein Newcomer für deutsche Anleger, wird in Kürze ein prominentes Mitglied des Dow Jones Industrial Average. Der renommierte Hersteller von Farben und Lacken nimmt ab dem 8. November den Platz des Chemieriesen Dow ein, dessen Börsenwert mittlerweile nur noch einen Bruchteil dessen von Sherwin-Williams beträgt. Das Interesse an Sherwin-Williams ist spürbar angestiegen. Am Montag legten die Aktien um fünf Prozent zu und erreichten einen Wert von 376 US-Dollar pro Aktie, was jedoch unter dem bisherigen Rekordhoch bleibt. Auffällig ist zudem das erhöhte Handelsvolumen, das mehr als das Elffache des Standardniveaus erreichte. Mit einem Börsenwert, der 90 Milliarden US-Dollar übersteigt, ist das Unternehmen auf dem besten Weg, die 100-Milliarden-Marke zu überschreiten. Dies ist das Ergebnis einer beachtlichen Kursentwicklung: Innerhalb von zwei Jahren verdoppelte sich der Wert der Aktie von knapp über 200 Dollar auf 392 Dollar. Zum Vergleich: Sherwin-Williams übertrifft den weltweit größtenteils nach Umsatz gelisteten Chemiekonzern BASF mit einem fast doppelt so hohen Marktwert. Gegenüber dem europäischen Konkurrenten Akzo Nobel ist Sherwin-Williams nahezu neunmal höher bewertet. 1866 von Henry Sherwin und Edward Williams in Cleveland gegründet, ist das Unternehmen heute weltweit aktiv. Der Großteil der Produkte wird über mehr als 5.000 eigene Fachgeschäfte in Nord-, Mittel- und Südamerika vertrieben. Durch Groß- und Einzelhändler sowie spezialisierte Kanäle erreicht Sherwin-Williams auch Märkte in Europa, China, Australien und Neuseeland. Zudem ist das Unternehmen als Lieferant von Formel-1-Autolacken bekannt. Die wirtschaftlichen Kennzahlen von Sherwin-Williams sind eindrucksvoll. Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von über 23 Milliarden Dollar sowie einen Nettogewinn von knapp 2,4 Milliarden Dollar. Für das laufende Jahr ist ein bereinigter Gewinn je Aktie zwischen 11,10 und 11,40 Dollar geplant, nach 10,35 Dollar im Vorjahr. Unter neuer Führung durch Heidi Petz ab 2024 erwartet das Unternehmen weiteres Wachstum. Analysten zeigen sich optimistisch: Morgan Stanley prognostiziert eine Kurszielsteigerung auf 450 Dollar. RBC und Jefferies liegen knapp dahinter mit jeweiligen Kurszielen von 446 und 445 Dollar. Trotz gewisser Herausforderungen, die im dritten Quartal zu einem Rückgang führten, verweisen Experten auf stabile Zukunftsaussichten und strategische Marktgewinne, die die derzeitige Marktlage kompensieren könnten.