Der Dow-Jones-Index erhält Zuwachs: Sherwin-Williams, ein international tätiger Farben- und Lackehersteller, wird bald in den renommierten New Yorker Leitindex aufgenommen. Neben den bekannten Tech-Giganten wie Nvidia wird das Unternehmen den Platz des Chemiegiganten Dow einnehmen, der derzeit lediglich ein Drittel des Börsenwerts von Sherwin-Williams aufbringt. Bereits im vorbörslichen Handel ließen sich positive Entwicklungen erkennen, denn die Sherwin-Williams-Aktien kletterten um rund fünf Prozent auf 376 US-Dollar und nähern sich damit ihrem bisherigen Rekordhoch.
Mit einem Börsenwert von rund 90 Milliarden US-Dollar steht Sherwin-Williams kurz davor, die Marke von 100 Milliarden zu knacken – ein Ergebnis einer beeindruckenden Kursentwicklung. Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Aktienkurs beinahe verdoppelt. Während man Ende 2022 die Anteile noch für gut 200 Dollar erwerben konnte, erreichte der Kurs kürzlich bis zu 392 Dollar. Damit übertrifft Sherwin-Williams in der Wertung Global Player wie BASF oder Akzo Nobel deutlich.
Der Farben- und Lackehersteller, 1866 von Henry Sherwin und Edward Williams gegründet, hat sich auf die Herstellung von Farben und Beschichtungen spezialisiert. Die Produkte werden über ein Netzwerk von 5.000 firmeneigenen Geschäften in Nord- und Lateinamerika vertrieben; in weiteren Regionen erfolgt der Vertrieb über diverse Handelskanäle. Auch im Bereich der Autolacke, unter anderem für das renommierte Formel-1-Team Mercedes-AMG Petronas, ist das Unternehmen ein bekannter Name.
Für das Jahr 2023 konnte Sherwin-Williams einen Umsatz von über 23 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von knapp 2,4 Milliarden verzeichnen. Die Ziele für das laufende Jahr sind ambitioniert: Ein bereinigter Gewinn je Aktie zwischen 11,10 und 11,40 Dollar. Analysten äußern sich optimistisch über die potenzielle Wertsteigerung der Aktie, trotz temporärer Rückschläge. Morgan Stanley prognostiziert ein Kursziel von 450 Dollar, dicht gefolgt von RBC und Jefferies.
Experten wie Laurence Alexander von Jefferies und Arun Viswanathan von RBC betonten die Aussicht auf eine gute Nachfrageerholung und Marktanteilsgewinne. Dazu schätzt Greg Melich von Evercore ISI die aktuelle Marktlage als Chance für investitionsbereite Anleger – insbesondere wenn Zinssätze sinken und das Heimwerkergeschäft floriert. Trotz einer temporären Zurückhaltung im Kursverlauf bleibt der Ausblick für Sherwin-Williams vielversprechend.