Shell schlägt neue Wege in seiner Energiestrategie ein: In einem umfassenden Konzernreview konzentriert sich das Unternehmen stärker auf ertragsstarke Aktivitäten und zieht sich aus Neuinvestitionen in Offshore-Wind zurück. Diese Entscheidung unterstreicht eine strategische Neuausrichtung unter CEO Wael Sawan, der die Kosten senken und den Fokus auf Öl, Gas und Biokraftstoffe verstärken möchte. Diese Entwicklungen reflektieren die Herausforderungen, denen die Offshore-Windbranche derzeit gegenübersteht, darunter steigende Kosten und Lieferkettenprobleme. Solche Faktoren haben den Konzern veranlasst, seine Investitionen in den Bereich zu überdenken. Shell beabsichtigt jedoch, laufende Offshore-Windprojekte fortzuführen und bleibt offen für kommerziell attraktive Investitionen. Die Umstrukturierung geht mit der Aufteilung der Shell-Energy-Sparte einher: Erneuerbare Energien und Energieversorgung werden in separate Einheiten für Stromerzeugung und Handel gesplittet. Dieser Schritt soll die Fokussierung und Verantwortlichkeit stärken und eine effizientere Strukturierung ermöglichen. Greg Joiner wird künftig Shell Power leiten, während David Wells die Führung von Shell Energy übernimmt. Dieser Strategiewechsel weist Parallelen zu den Entwicklungen bei anderen Branchengrößen wie BP und Equinor auf, die ebenfalls ihre Investitionen in erneuerbare Energien reduziert haben. Die getroffenen Maßnahmen stehen im Kontext globaler Unsicherheiten wie der Energiekrise infolge des Ukraine-Konflikts und einer sinkenden Rentabilität vieler erneuerbarer Projekte. Trotz der Umorientierung betont Shell seine fortlaufenden Bemühungen im Bereich der Stromerzeugung, insbesondere durch den Ausbau von Batteriespeicheranlagen und die Elektrizitätsversorgung der Kunden. Für Shell, das zu den größten Energiehändlern der Welt zählt, bleibt somit der Energiemarkt weiterhin ein bedeutendes Geschäftsfeld.