20. Dezember, 2024

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Shell zieht sich aus nigerianischem Festland zurück: Renaissance übernimmt

Shell zieht sich aus nigerianischem Festland zurück: Renaissance übernimmt

Shell hat die Genehmigung des nigerianischen Ölministers erhalten, Vermögenswerte im Wert von 2,4 Milliarden Dollar an die Renaissance Group zu veräußern. Damit endet Shells Engagement im Bereich der landgestützten Öl- und Gasförderung in Nigeria, im Einklang mit einem breiteren Branchentrend. Auch andere westliche Energiekonzerne wie Exxon Mobil, Eni und Equinor reduzieren ihre Aktivitäten im Land. Der Verkauf, der sich über fünf Unternehmen erstreckt, wurde erstmals im Januar bekannt gegeben. Im Oktober geriet der Prozess jedoch ins Stocken, als die Nigerian Upstream Petroleum Regulatory Commission (NUPRC) Bedenken hinsichtlich der Kapazität von Renaissance äußerte, die umfangreichen Vermögenswerte zu bewältigen. Diese umfassen geschätzte 6,73 Milliarden Barrel Öl und Kondensat sowie 56,27 Billionen Kubikfuß Gas. Renaissance betrachtet die Genehmigung als wichtigen Fortschritt seit Bekanntgabe der Verkaufsvereinbarungen im Januar. Shell selbst hat kürzlich die Investitionsentscheidung für das Bonga North Tiefwasserprojekt bekannt gegeben, das darauf abzielt, das Produktionsniveau im Bonga-Feld zu halten. Dieses wird in die schwimmende Produktions-, Speicher- und Entladeeinrichtung von Shell integriert, in der das Unternehmen einen Besitzanteil von 55 Prozent hat. In einem weiteren Schritt kündigte Nigeria an, im nächsten Jahr unerschlossene Öl- und Gasblöcke versteigern zu wollen. Dies soll die Erdgasentwicklung fördern und das Land somit mit den globalen UN-Nachhaltigkeitszielen in Einklang bringen. Diese Auktion markiert die dritte Runde seit Inkrafttreten des umfassenden Ölhaftungsrechts 2021, das darauf abzielt, die Ölproduktion zu steigern und staatliche Ausgaben zu finanzieren. Laut Gbenga Komolafe, dem Leiter der NUPRC, ist diese Lizenzvergabe nicht nur ein kommerzieller Akt, sondern auch eine mutige Erklärung, dass Nigeria bereit für Geschäfte ist. Die vorherige Runde für neue Offshore-Ölblöcke, die im Februar angekündigt wurde, ist abgeschlossen, und erfolgreiche Bieter werden in den kommenden Monaten ihre Lizenzen erhalten.