31. Oktober, 2024

Märkte

Shell übertrifft Erwartungen: Gewinnstabilität trotz Ölpreisverfall

Shell übertrifft Erwartungen: Gewinnstabilität trotz Ölpreisverfall

Shell hat im dritten Quartal ein bemerkenswertes Ergebnis erzielt: Trotz fallender Ölpreise gelang es dem Unternehmen, mit einem operativen Gewinn von sechs Milliarden Dollar nahe am Vorjahresniveau zu bleiben. Das ist ein Rückgang um lediglich drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Donnerstag in London mitteilte. Diese Ergebnisse übertrafen die Prognosen der Analysten deutlich, was dem Konzern am Markt positiven Rückenwind verschaffte. Der Umsatz fiel hingegen um sieben Prozent auf 71 Milliarden Dollar; auch hier lagen die tatsächlich erzielten Zahlen über den Erwartungen.

Besonders bemerkenswert ist Shells Fähigkeit, die Schulden stärker als prognostiziert zu reduzieren. Diese Entwicklung ermöglicht dem Unternehmen, seine Aktienrückkäufe in einem robusten Tempo fortzusetzen. In einer strategischen Entscheidung plant Shell, weitere eigene Aktien im Wert von 3,5 Milliarden Dollar zurückzukaufen, eine Maßnahme, die einige Analysten in geringerem Umfang erwartet hatten. An der Börse reagierten die Anleger begeistert, und die Shell-Aktie kletterte in einem schwachen Marktumfeld um ein Prozent nach oben.

Die Performance von Shell hebt sich positiv von der Konkurrenz ab, insbesondere im Stoxx 600 Oil & Gas Index. Seit Jahresbeginn verzeichnete Shell einen Kursgewinn von rund zwei Prozent, während der Index insgesamt um sechs Prozent fiel. Experten wie Biraj Borkhataria von RBC würdigten die starke Gewinnentwicklung und die solide Finanzlage des Unternehmens, die Shell eine Weiterführung ihrer ambitionierten Rückkauf- und Dividendenvorhaben erlaubt.

Im Gegensatz dazu hat der britische Konkurrent BP kürzlich die Anleger mit unsicheren Rückkaufaussichten beunruhigt, was zu einem Kursrückgang von sieben Prozent führte. Während der Marktwert von BP auf 60 Milliarden Pfund fiel, rangiert Shell mit einem beeindruckenden Börsenwert von 156 Milliarden Pfund weiterhin als Europas wertvollster Ölkonzern. Totalenergies, ein weiterer bedeutender Wettbewerber, kämpft mit sinkenden Gewinnen und einem Marktrückgang um drei Prozent auf 138 Milliarden Euro. Der französische Konzern verbuchte aufgrund der gesunkenen Ölpreise und schwacher Raffineriemargen einen beachtlichen Gewinnrückgang.