Der britisch-niederländische Energieriese Shell erfreut Anleger mit seinen aktuellen Quartalszahlen, auch wenn die Unternehmenszahlen durchaus gemischte Reaktionen hervorrufen. Während die Aktien des Konzerns infolge der Bekanntgabe der Ergebnisse zulegen, zeigt ein genauer Blick auf die Zahlen sowohl positive als auch herausfordernde Entwicklungen.
Im Bereich Integrated Gas verzeichnete Shell einen leichten Rückgang der Gesamtproduktion um 4% auf 941 kboe/d, während sich die Produktion im Upstream-Sektor um 2% auf 1.811 kboe/d erhöhte. Gleichzeitig stieg das Absatzvolumen im Marketing-Sektor um 3% auf 2.945 Tausend Barrel pro Tag an. Auf der anderen Seite musste im Segment Chemical & Products ein Rückgang der Raffinerie-Auslastung um 9% auf 1.305 kb/d hingenommen werden.
Dennoch hat Shell seine Gewinnprognose im Upstream-Bereich für das Quartal angehoben, auch wenn die bereinigten Quartalseinnahmen um 4% auf 6,03 Milliarden US-Dollar und das bereinigte EBITDA um 5% auf 16,01 Milliarden US-Dollar zurückgingen. Als Hauptursachen gelten gesunkene Raffineriemargen, rückläufige Ölpreise sowie gestiegene Betriebskosten. Trotz dieser Herausforderungen stieg der Nettoertrag für die Aktionäre von 3,52 Milliarden US-Dollar im Vorquartal auf 4,29 Milliarden US-Dollar.
Positiv hervorzuheben ist, dass das bereinigte Ergebnis je ADS bei 1,92 US-Dollar lag und damit deutlich über dem Konsens von 1,66 US-Dollar. Der operative Cashflow belief sich auf 14,68 Milliarden US-Dollar, und die Nettoverschuldung zum Ende des zweiten Quartals betrug 35,23 Milliarden US-Dollar bei einem Verschuldungsgrad von 15,7%.
Shell präsentierte zudem eine Dividende von 0,344 US-Dollar je Aktie für das dritte Quartal, die am 19. Dezember 2024 ausgeschüttet wird. Außerdem startet das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 3,5 Milliarden US-Dollar mit einer geplanten Laufzeit von etwa drei Monaten.
Der Blick nach vorn zeigt, dass Shell seine Kapitalausgaben auf unter 22 Milliarden US-Dollar senken möchte. Für das vierte Quartal rechnet Shell mit einer Produktion von Integrated Gas zwischen 900 und 960 Tausend boe/d und im Upstream etwa 1.750 bis 1.950 Tausend boe/d. Zudem erwartet das Unternehmen eine Raffinerienutzung von 75% bis 83% sowie eine Nutzung der Chemieproduktionsanlagen von 72% bis 80%.
Zum Schluss rechnet Shell damit, dass die bereinigten Erträge der Unternehmenszentrale ein Nettoaufwand von etwa 600 Millionen bis 800 Millionen US-Dollar sein werden.