12. Februar, 2025

Grün

Shell-Klimastreit erreicht höchsten Gerichtshof – Umweltschützer geben nicht auf

Shell-Klimastreit erreicht höchsten Gerichtshof – Umweltschützer geben nicht auf

Der Streit um die Klimaverantwortung des britischen Energieunternehmens Shell erreicht eine neue Eskalationsstufe, nachdem niederländische Umweltschützer von Milieudefensie angekündigt haben, den Fall vor das höchste Gericht des Landes zu bringen. Hintergrund ist ein Urteil aus dem Jahr 2024, in dem das Zivilgericht in Den Haag die Forderung der Klimaschutzorganisation auf drastische Reduzierung der CO2-Emissionen ablehnte. Diese Entscheidung hob ein historisches Urteil aus erster Instanz auf, das Shell zur deutlichen Verminderung seiner Emissionen verpflichtet hatte.

Das Gericht stellte zwar fest, dass Shell eine Verantwortung beim Klimaschutz trägt, scheute jedoch vor einer verbindlichen Anordnung zur umfassenden CO2-Reduktion zurück. Dies wollen die Umweltschützer nun nicht auf sich sitzen lassen und haben den Hohen Rat angerufen. Ein Termin für die nächste Entscheidung steht derzeit noch aus.

In der Zwischenzeit zeigt sich Shell optimistisch. Der niederländische Unternehmenschef Frans Everts äußerte in einem Interview mit dem Radiosender NOS, dass das Unternehmen auch vor dem Hohen Rat auf ein für sie vorteilhaftes Urteil hofft. Die Entscheidung aus dem Jahr 2021, die Shell zur Verringerung der Emissionen um netto 45 Prozent im Vergleich zu 2019 verpflichtete – einschließlich indirekter Emissionen – hatte bereits international für Aufsehen gesorgt.