08. Januar, 2025

Wirtschaft

Shein und Temu im Kreuzverhör: Vorwürfe unzureichender Transparenz und der Kampf um Vertrauen

Shein und Temu im Kreuzverhör: Vorwürfe unzureichender Transparenz und der Kampf um Vertrauen

Inmitten eines anhaltenden Sturms öffentlicher Kritik durch das britische Unterhaus standen Shein und sein Rivale Temu zuletzt im Fokus einer hitzigen Debatte über Arbeitsbedingungen und Lieferketten. Beide schnell wachsenden Online-Modegiganten mussten sich den Fragen des Business and Trade Select Committee stellen, das Verstöße gegen Arbeitsrechte beleuchtet. Besonders Shein geriet unter Druck, als Yinan Zhu, der Rechtsbeistand des Unternehmens für Europa, den Nahen Osten und Afrika, sich wiederholt weigerte, Rückfragen zur Herkunft ihrer Baumwolle klar zu beantworten. Die Abgeordneten wollten wissen, ob diese aus der umstrittenen Region Xinjiang stamme und ob es Pläne gebe, an die Londoner Börse zu gehen. Charlie Maynard von den Liberal Democrats zeigte wenig Verständnis und machte seinem Ärger über die ausweichenden Antworten Luft. Er bezeichnete das Verhalten von Shein als 'völlig lächerlich' und warf dem Unternehmen bewusste Ignoranz vor. Im Gegensatz dazu bot Temu, vertreten durch Stephen Heary, einen differenzierteren Einblick in seine Lieferketten. Heary betonte, dass Temu Verkäufe aus Xinjiang nicht zulasse, was dem Vorsitzenden Liam Byrne etwas Beruhigung verschaffte. Dennoch blieben Vorbehalte an Shein, insbesondere über die beunruhigende Intransparenz und die fraglichen Arbeitsbedingungen in den Lieferketten. Zhu schlug mehrfach vor, die Antworten schriftlich nachzureichen, um präzise Klarheit zu schaffen. Shein versichert ebenfalls, internationale Rechtsvorgaben penibel einzuhalten, und verweist auf ein Partnerunternehmen, das die Ursprünge ihrer Baumwoll-Lieferketten sorgfältig überprüft hat. Ein Bericht einer solchen Prüfung zeigt, dass weniger als zwei Prozent der Baumwolle aus nicht genehmigten Regionen stamme.