Der chinesische Fast-Fashion-Riese Shein strebt Anfang 2025 eine Notierung an der Londoner Börse an. Das aufstrebende Unternehmen plant ein spektakuläres Börsendebüt, welches bereits jetzt auf einen Unternehmenswert von rund 50 Milliarden Pfund geschätzt wird. Investoren dürfen sich auf eine Roadshow freuen, bei der Shein in den kommenden Wochen potenzielle institutionelle Geldgeber ansprechen wird. Parallel dazu bereitet man die Veröffentlichung eines offiziellen Börsenprospekts vor, der momentan in exklusiven Kreisen verteilt wird. Obwohl die Singapore-basierte Firma sich zu den Plänen noch nicht äußerte, arbeitet sie eng mit US-Banken wie Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Stanley zusammen, um den Prozess zu begleiten. Die Entscheidung für London kommt nach intensiver Prüfung einer US-Notierung, welche zusätzliche Transparenzanforderungen seitens der US Securities and Exchange Commission nach sich gezogen hätte. Die bevorstehende Notierung in London könnte als eine der größten seit Jahren gelten, in einer Zeit, in der IPOs auf dem Londoner Markt rar gesät sind. Gleichzeitig gibt es Bedenken von Seiten der Politik und verschiedener Interessenvertreter bezüglich möglicher ethischer und regulatorischer Defizite, insbesondere in Zusammenhang mit Lieferketten und Arbeitsbedingungen. Dieser Aspekt dürfte die ohnehin komplexe Notierung zusätzlich beeinflussen, da der Großteil der operativen Tätigkeiten weiterhin in China stattfindet. Kürzlich meldete Shein, dass die Verkäufe im Vereinigten Königreich im vergangenen Jahr die Marke von 1,5 Milliarden Pfund überschritten haben und die Gewinne nahezu verdoppelt wurden.