Der im SDax notierte Spezialist für Carbonfasertechnologie, SGL Carbon, hat seine Verkaufspläne für die schwächelnde Carbonfaser-Sparte endgültig verworfen. Stattdessen setzt das Unternehmen auf eine drastische Umstrukturierung. Künftig sollen die Aktivitäten in diesem Segment stark zurückgefahren und auf die profitableren Teile fokussiert werden. Die Schließung unrentabler Standorte steht ebenfalls zur Debatte, da der angestrebte Komplettverkauf nicht mehr als umsetzbar erachtet wird.
Im Rahmen vorläufiger Geschäftszahlen wurde bekannt, dass der Umsatz des Konzerns von nahezu 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr auf aktuell 1,03 Milliarden Euro gesunken ist. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zeigt mit circa 163 Millionen Euro nur eine geringfügige Reduktion gegenüber dem Vorjahr. Der Vorstand sieht sich im aktuellen Geschäftsjahr einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld gegenüber. Zudem prognostiziert das Management für die nächsten zwei Jahre einmalige Sonderbelastungen in Höhe von rund 50 Millionen Euro.
Nach der Bekanntgabe dieser Entwicklungen verzeichnete die Aktie von SGL einen Teilrückgang früherer starker Gewinne, konnte jedoch zuletzt um 5,4 Prozent zulegen.