19. September, 2024

Wirtschaft

Sevilla führt Eintrittsgebühr für Plaza de España ein: Touristen müssen zahlen

Sevilla führt Eintrittsgebühr für Plaza de España ein: Touristen müssen zahlen

Die Stadt Sevilla hat beschlossen, künftig eine Eintrittsgebühr von drei bis vier Euro für den Besuch des berühmten Plaza de España zu erheben. Bürgermeister José Luis Sanz erläuterte dies im Interview mit dem Radiosender Cadena Cope. Trotzdem bleibt der genaue Einführungstermin der neuen Regelung bislang unklar.

Laut Sanz wird der Platz mit Zugangsschranken versehen und Touristen müssen fortan eine Gebühr zahlen. Die erzielten Einnahmen sollen unter anderem für die Instandhaltung des Platzes sowie für eine 24-stündige Überwachung verwendet werden. Einwohner von Sevilla und in der Provinz geborene Personen sind von dieser Gebühr befreit.

Das Vorgehen des Bürgermeisters hat bereits in den sozialen Netzwerken und bei politischen Gegnern starken Widerhall ausgelöst. Die linke Zentralregierung kritisierte, dass dies einer "Privatisierung des öffentlichen Raumes" nahekomme. Dennoch kann Madrid das Vorhaben nicht stoppen, da der Platz im Besitz der Stadt ist.

Der Plaza de España, der 1929 für die Iberoamerikanische Ausstellung erbaut wurde und etwa 50.000 Quadratmeter umfasst, gehört zu den bekanntesten Touristenattraktionen Sevillas. Seine Architektur symbolisiert unter anderem die Umarmung der ehemaligen lateinamerikanischen Kolonien durch Spanien, was ihn zu einem Highlight für Besucher macht.

Im Zuge des steigenden Massentourismus sehen sich immer mehr Städte weltweit gezwungen, restriktive Maßnahmen zu ergreifen. Spanien erlebte in diesem Jahr mehrere Proteste gegen den Tourismus, insbesondere in Städten wie Barcelona, auf Mallorca und den Kanaren. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem Übernachtungssteuern und zusätzliche Abgaben für Kreuzfahrt-Passagiere. Venedig setzte in diesem Jahr als erste Stadt weltweit testweise Eintrittsgebühren für Tagesbesucher fest.