Der japanische Einzelhandelsriese Seven & i Holdings steht verstärkt im Rampenlicht, nachdem im letzten Quartal ein drastischer Rückgang der Gewinne verzeichnet wurde. Der Betreiber der bekannten 7-Eleven-Marke meldete einen operativen Gewinn von 128,4 Milliarden Yen (etwa 810 Millionen US-Dollar) für das dritte Quartal, das Ende November abschloss. Dies entspricht einem Rückgang von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und blieb zudem hinter den Analystenschätzungen von 138 Milliarden Yen zurück.
Diese Ergebnisse kommen zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen versucht, den Wert seiner Eigenständigkeit zu beweisen. Im Raum steht ein Übernahmeangebot des kanadischen Unternehmens Alimentation Couche-Tard in Höhe von 47 Milliarden US-Dollar – das bislang größte mögliche Firmenübernahme in Japan. Bereits zuvor wurde ein Angebot von beinahe 39 Milliarden US-Dollar abgelehnt, da es als grobe Unterbewertung angesehen wurde und Bedenken bezüglich US-amerikanischer Kartellvorgaben aufwarf.
Obwohl die Gewinne in den japanischen und nordamerikanischen 7-Eleven-Filialen im Vergleich zum Vorquartal stiegen, liegen sie weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres. Interessanterweise hat der Aktienkurs von Seven & i seit August dennoch um 48 Prozent zugelegt, was das Unternehmen zu weiteren Maßnahmen zur Wertsteigerung treibt. So prüft Seven & i auch andere Übernahmevorschläge, darunter eines von Junro Ito und der Unternehmensgruppe Ito Kogyo, die von Mitgliedern der Gründerfamilie getragen wird.
Die Übernahmethematik hat inzwischen auch politische Dimensionen erreicht: Die japanische Regierung äußerte Bedenken, dass eine vollkommene Auslandsübernahme von 7-Eleven nationale Sicherheitsrisiken darstellen könnte, insbesondere in Bezug auf die unverzichtbare Rolle, die solche Geschäfte bei Naturkatastrophen spielen.
Seven & i verfolgt derzeit Pläne, die Aktivitäten im Bereich der Convenience-Stores von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen, wie der Supermarktkette Ito-Yokado, Fachhändlern und Restaurantmarken, zu trennen. Der einzige Geschäftsbereich, der im letzten Quartal Verluste machte, war der japanische Superstore-Bereich, der davor drei Quartale in Folge profitabel war. Das Interesse von großen Private-Equity-Gruppen an diesen Vermögenswerten ist hoch, und die erste Bieterrunde wurde letzten Monat abgeschlossen.