11. Januar, 2025

Wirtschaft

Seuchengefahr in Brandenburg: Ein schwerer Schlag für die Landwirtschaft

Seuchengefahr in Brandenburg: Ein schwerer Schlag für die Landwirtschaft

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einer Büffelherde in Brandenburg versetzt die Landwirtschaft in Alarmbereitschaft. Ermittlungen zur hochinfektiösen Tierkrankheit laufen auf Hochtouren, während die Entwicklungen bundesweit mit Besorgnis verfolgt werden.

Als erste Reaktion hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit einem Zentralen Krisenstab zusammengeschlossen. Geplant ist ein Treffen mit Vertretern der Agrarbranche, um weitere Maßnahmen zu besprechen. Auch die Agrarmesse Grüne Woche in Berlin muss umdisponieren: Die Schau von Rindern, Schafen, Ziegen und Alpakas wurde gestrichen.

Die Furcht vor der Ausbreitung der Seuche ist groß, insbesondere da die Landwirtschaft zuletzt mehrfach unter diversen Tiererkrankungen wie der Afrikanischen Schweinepest und der Vogelgrippe litt. 1988 war die Maul- und Klauenseuche zuletzt in Deutschland aufgetreten.

Noch ist ungeklärt, wie das Virus in die Wasserbüffelherde in Hönow gelangte. Im Kreis Märkisch-Oderland soll ein Krisenstab über das weitere Vorgehen beraten, und Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt ist vor Ort. Wichtig bleibt, die Infektionswege zu rekonstruieren.

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung werden Betriebe in einer Sperr- und Überwachungszone kontrolliert. Auch die Hauptstadt Berlin ist betroffen, wo Zoo und Tierpark vorsorglich geschlossen wurden. Auf der Grünen Woche verzichtet man nun auf die Präsentation von Paarhufern.

Die Maul- und Klauenseuche ist für Menschen ungefährlich, betont das Bundesinstitut für Risikobewertung, das keine Gefahren durch den Konsum von Produkten infizierter Tiere sieht. Doch wirtschaftliche Folgen stehen im Raum: Der brandenburgische Landesbauernpräsident Henrik Wendorff warnt vor Handelsrestriktionen, die mit dem Verlust des bislang seuchenfreien Status Deutschlands einhergehen könnten. Auf Schlachthöfe und Landwirte kommen schwierige Zeiten zu.