Eine bemerkenswerte Wende im langjährigen Skandal um Rupert Murdochs News Group Newspapers zeichnet sich ab. Fast 40 prominente Persönlichkeiten haben sich kürzlich mit dem Verlag geeinigt, gegen den Vorwürfe unrechtmäßiger Aktivitäten, insbesondere das Abhören von Telefonen, erhoben wurden. Im Rampenlicht stehen nun noch Prinz Harry und der Labour-Politiker Lord Tom Watson, deren Klagen im kommenden Jahr vor Gericht verhandelt werden sollen. In einer Sitzung am Freitag informierte das Londoner High Court über eine signifikante Reduzierung der ausstehenden Klagefälle gegen den Sun-Publisher. Prominente wie Louise Redknapp und Alfie Allen zählen zu den 39 Personen, die ohne Schuldeingeständnis eine Einigung mit dem Unternehmen erzielt haben. Auch der Bürgermeister von Greater Manchester, Andy Burnham, und Sir Norman Lamb, ehemaliger Abgeordneter der Liberal Democrats, gehören zu den Vergleichspartnern. Im Gegensatz dazu hält Prinz Harry an seiner Klage fest. Sein Fall und der von Watson stehen im Januar im Mittelpunkt eines Zivilprozesses, der bis zu acht Wochen andauern könnte. Diese Entwicklung folgt auf bereits geschlossene Vergleiche, einschließlich jener von Hugh Grant, und markiert einen wesentlichen Abschluss der meisten Ansprüche im Zusammenhang mit den Abhörvorwürfen. Der Skandal, der in der Schließung des News of the World in 2011 gipfelte, hatte seinen Ursprung in der Ermittlung über das Hacken der Voicemail der ermordeten Milly Dowler. News Group Newspapers hat mittlerweile mehr als eine Milliarde Pfund in Vergleiche und Rechtskosten investiert, finanziert durch Murdochs US-Sender Fox. In einer Erklärung betonte NGN, dass das Unternehmen weiterhin finanzielle Entschädigungen leistet. 'NGN zieht einen Schlussstrich unter die strittigen Angelegenheiten, und es ist gängige Praxis, auf außergerichtliche Einigungen hinzuarbeiten', so das Unternehmen. Dennoch bleibt der Fall von Prinz Harry, dem jüngeren Sohn von König Charles III., einer der prominentesten im Zusammenhang mit dem Skandal, der auch eine umfangreiche öffentliche und polizeiliche Untersuchung ausgelöst hatte, und sie bringt nun erneut mediale Aufmerksamkeit zurück. Die besonders öffentlichkeitswirksame Klage könnte erneut hohe Wellen schlagen, während die juristischen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien sich zuspitzen.