Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert – erstmals seit zweieinhalb Jahren. Anlass des Gesprächs war das historische Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung Belgrads durch die Rote Armee und jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Hauptthema jedoch war die Energiepolitik: Vucic bedankte sich bei Putin für die fortgesetzte Versorgung Serbiens mit günstigem russischen Gas.
Zusätzlich betonte Vucic gegenüber Putin, dass Serbien keine Sanktionen gegen Russland erlassen werde. Dies obwohl Belgrad den Krieg Russlands gegen die Ukraine verurteilt. Hierbei steht Serbien im Widerspruch zur Europäischen Union, deren Mitglied es anstrebt zu werden, jedoch mit einer nach wie vor pro-russischen Haltung zögert.
Die Beziehungen Serbiens zu Russland sind traditionell eng. So steht der serbische Vize-Ministerpräsident, Aleksandar Vulin, bekannt für seine Nähe zu Putin, auf der Sanktionsliste der USA. Vucic äußerte außerdem Überlegungen, am Brics-Gipfel in Kasan teilzunehmen, wohlwissend, dass dies bei westlichen Partnern auf Missfallen stoßen könnte. Die Brics-Gruppe, zu der Länder wie Russland, China und Iran gehören, zählt insgesamt neun Mitglieder. Serbien ist bislang nicht darunter.