Serbien hat den Startschuss für seine zweite Ausschreibung für erneuerbare Energien gegeben. Im Mittelpunkt stehen dabei Wind- und Solarprojekte, unterstützt von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Die Auktion umfasst Windprojekte mit einer Leistung von bis zu 300 Megawatt sowie Photovoltaikprojekte mit einer Kapazität von bis zu 124,8 Megawatt. Diese werden im Rahmen eines Differenzvertragsmodells (Contract-for-Difference, CfD) angeboten, wobei die Höchstgebotspreise bei 79 Euro pro Megawattstunde für Wind und 72 Euro pro Megawattstunde für Solarenergie liegen.
Diese Initiative basiert auf einer technischen Zusammenarbeit zwischen dem serbischen Ministerium für Bergbau und Energie und der EBWE, ergänzt durch eine Förderung der schweizerischen Regierung über das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Die EBWE ist ein zentraler Unterstützer von Auktionen für erneuerbare Energien in ihren Einsatzregionen und zählt zu den führenden institutionellen Investoren in Serbien mit Investitionen von über neun Milliarden Euro in 365 Projekte.
Matteo Colangeli, Regionaldirektor der EBWE für den Westbalkan, betonte die Bedeutung von Auktionen als effektivstem Werkzeug zur Bereitstellung kostengünstiger grüner Energie. Die Partnerschaft mit den serbischen Behörden zielt darauf ab, wettbewerbsfähige Beschaffungsverfahren zu etablieren und regulatorische Reformen im Energiesektor umzusetzen. Dieses zweite Ausschreibungsverfahren ist Teil eines umfassenden Dreijahresplans von Serbien, der 1.300 Megawatt neue Kapazitäten aus erneuerbaren Energiequellen anvisiert und somit ein starkes Signal an Investoren und Marktteilnehmer sendet.
Die serbische Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Đedović Handanović, äußerte die Erwartung, dass die Kapazitätserweiterung aus sauberen Quellen nicht nur die Stromproduktion steigern, sondern auch das Wirtschaftswachstum fördern und direkte ausländische Investitionen erhöhen wird. Außerdem sei es bedeutend, den Anteil der grünen Energie im Energiemix für die Ziele der grünen Agenda zu steigern, da deren Verfügbarkeit zunehmend eine Anforderung für Investitionen in Serbien darstelle.