18. Januar, 2025

Wirtschaft

SEPI plant Führungsspitzenwechsel bei Telefonica: Neuer CEO in den Startlöchern?

SEPI plant Führungsspitzenwechsel bei Telefonica: Neuer CEO in den Startlöchern?

Der staatliche Investitionsfonds SEPI plant eine bedeutende Veränderung in der Führung von Telefonica, einem der größten Telekommunikationsunternehmen Europas. Laut gut informierten Kreisen steht Jose Maria Alvarez-Pallete, der seit 2016 die Geschicke des Unternehmens lenkt, möglicherweise vor der Ablösung. Als Kandidat für seine Nachfolge wird Marc Murtra gehandelt, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender des Rüstungskonzerns Indra, bei dem SEPI der Hauptaktionär ist.

Der Entscheidungsprozess für den potenziellen Wechsel in der Unternehmensleitung soll auf einer bevorstehenden Sitzung des Vorstands getroffen werden. Jede getroffene Entscheidung müsste im Rahmen einer Hauptversammlung von den Aktionären bestätigt werden. Diese Entwicklung folgt einem Bericht der spanischen Nachrichtenplattform El Confidencial, der durch mehrere Quellen untermauert wurde.

Aktuell steht die Vertragsverlängerung von Alvarez-Pallete im Raum, die auf der diesjährigen Hauptversammlung der Aktionäre beraten werden soll. Unter der Führung von Murtra hat sich Indra verstärkt auf das Rüstungs- und Luftfahrtgeschäft konzentriert, um von den gestiegenen Verteidigungsbudgets europäischer Staaten zu profitieren, die sich aus den globalen Spannungen ergeben haben.

Telefonica selbst hat in der Vergangenheit keine Stellungnahme zu den laufenden Verhandlungen abgegeben, und auch von Indra war sofort keine Stellungnahme verfügbar. Bemerkenswert ist, dass die spanische Regierung im Mai 2024 einen Anteil von 10% an Telefonica erwarb, um damit einer ähnlichen Beteiligung der saudischen STC entgegenzuwirken, die Ende 2023 realisiert wurde.

Am 8. Mai hat die Regierung nach Erreichen einer 7% Beteiligung ein Mandat für den Vorstand von Telefonica beantragt und Carlos Ocana, einen ehemaligen Kabinettschef des Industrieministeriums, als Vertreter vorgeschlagen. Telefonica, wie auch andere europäische Mitbewerber, kämpft seit einiger Zeit mit einem Druck auf die Profitabilität durch intensiven Wettbewerb und der Notwendigkeit erheblicher Investitionen in die Infrastruktur für die Mobiltechnik der fünften Generation.

Um diese Investitionen zu finanzieren, hat Telefonica bereits Anteile an ausgereifteren Geschäftsbereichen wie Unterseekabeln und Mobilfunkmasten sowie kleineren Operationen in Lateinamerika verkauft.