Die jüngste Zinssenkung der Bank of England auf 5 Prozent hat namhafte Kreditinstitute wie Halifax, NatWest und Santander dazu veranlasst, ihre Hypothekenzinsen zu reduzieren. Experten prognostizieren nun einen weiteren Rückgang der Zinsen auf bis zu 3,5 Prozent bis Anfang nächsten Jahres.
Nach 14 aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen hielt die Bank of England den Leitzins ein Jahr lang bei 5,25 Prozent, bevor sie am 1. August um 0,25 Prozentpunkte senkte. Halifax senkte daraufhin die Zinsen für Festhypotheken sowohl für Anschlussfinanzierungen als auch für Neukäufe. Ähnlich agierten NatWest und Santander, die ihre Festhypotheken um bis zu 0.15 bzw. 0.20 Prozentpunkte reduzierten.
Auch die Coventry Building Society reagierte und kündigte einen Rückgang ihrer variablen Zinssätze um 0,25 Prozentpunkte ab dem 1. September an. Laut Nicholas Mendes von der Maklerfirma John Charcol bedeuten diese Entscheidungen eine langersehnte Erleichterung für Kreditnehmer, die dem Ende ihrer Festzinskonditionen entgegensehen. Mendes geht davon aus, dass der Abwärtstrend bei den Festzinsen bis ins nächste Jahr anhalten wird, da die Banken versuchen, ihre Marktposition durch die Weitergabe von Einsparungen zu stärken.
Die jüngsten Wochen sahen bereits eine Reihe von Zinsreduzierungen durch Banken, um im angespannten Immobilienmarkt attraktiv zu bleiben. Nationwide war die erste große Bank seit April, die ein Hypothekenangebot unter 4 Prozent anbot, mit einer fünfjährigen Festhypothek von 3,99 Prozent für Neukäufer mit einer 40-prozentigen Anzahlung. Andere Banken wie HSBC und Barclays folgten diesem Trend.
Die Swap-Sätze, die die Hauptpreisbildungsmechanismen für Festzins-Hypotheken darstellen, sind im letzten Monat langsam gefallen und bieten den Banken Spielraum, Einsparungen weiterzugeben. Derzeit liegt der durchschnittliche zweijährige Festzins bei 5,77 Prozent und der fünfjährige bei 5,38 Prozent.
Analysten wie Rachel Springall von Moneyfacts sehen diesen Rückgang als Zeichen eines möglichen beginnenden Abwärtstrends im Zinsumfeld. Auch Tom Bill von Knight Frank erwartet eine Belebung der Nachfrage und der Transaktionsaktivitäten im Herbst, sobald der Markt sich weiter entwickelt.
Es wird geschätzt, dass etwa 1,6 Millionen Hausbesitzer noch vor Jahresende ihre Festzinsverträge erneuern müssen. Jedoch warnte Lloyds Bank Chief Executive Charlie Nunn, dass Zinssenkungen nicht zwangsläufig zu wettbewerbsfähigeren Hypothekenangeboten führen könnten.
Die Zinssenkung der Bank of England könnte den Beginn eines Abwärtstrends der Bankzinsen markieren und somit den Immobilienmarkt revitalisieren, was wiederum zu einem erneuten Rückgang der Hypothekenzinsen führen könnte.