Der Senator von Ohio, JD Vance, äußerte sich erstmals öffentlich seit dem mutmaßlichen Attentatsversuch auf Donald J. Trump und verurteilte am Montagabend die aufrührerische Rhetorik in der politischen Landschaft. Insbesondere nahm er die Demokraten ins Visier und beschuldigte diese, Trumps mögliche Wiederwahl als Endpunkt der Demokratie darzustellen.
Vance, der republikanische Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, sprach bei einer Veranstaltung der Faith and Freedom Coalition in Atlanta und betonte, dass konservative Stimmen nicht immer alles richtig machten. Allerdings unterstrich er, dass in den letzten Monaten zwei Attentatsversuche auf Trump unternommen wurden, während niemand versucht habe, Kamala Harris zu töten. Dies sei ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Linke ihre rhetorischen Angriffe zurückfahren müsse, um Gewalt zu vermeiden.
In einem Social-Media-Post nach seiner Rede beschuldigte Vance erneut die Demokraten und hob hervor, dass Zensur ebenfalls eine Rolle bei politischer Gewalt spiele. Er und Trump wurden kritisiert, weil sie unbegründete Behauptungen verbreiteten, dass haitianische Migranten Haustiere in Springfield, Ohio, verspeisen würden - Gerüchte, die zu Bombendrohungen gegen städtische Schulen führten. Vance verteidigte seine Position und argumentierte, er wolle auf Missstände aufmerksam machen, die seiner Ansicht nach von Demokraten verursacht und ignoriert würden.
"Wer Zensur umarmt, wird unweigerlich auch Gewalt in ihrem Namen umarmen," schrieb Vance auf X.
Bevor Präsident Biden aus dem Wahlkampf ausstieg, setzte er stark darauf, Trump als Bedrohung für die Demokratie darzustellen. Vizepräsidentin Kamala Harris griff dieses Thema ebenfalls auf, jedoch weniger intensiv. Trump hingegen bediente sich oft gewalttätiger Sprache gegenüber seinen politischen Rivalen und verglich sie mit "Ungeziefer", das er zu "beseitigen" versprach.
Am Montag wiederholte Trump Vances Behauptung, dass die "aufhetzerische Sprache" der Demokraten den Vorfall in West Palm Beach, Florida, provoziert habe. Er bezeichnete Biden und Harris zudem als "Feinde von innen" und die "wahre Bedrohung".
Vance berichtete, dass er von Trump persönlich über die Festnahme des Verdächtigen informiert wurde. "JD, du wirst es nicht glauben, aber sie haben es wieder versucht," habe ihm der ehemalige Präsident gesagt. Auf die Frage, ob es ihm gut gehe, antwortete Trump, er sei in Ordnung, aber verärgert, da der Secret Service ihn gerade bei einem Birdie-Putt unterbrochen habe.
"Das ist der Typ von Mensch, den man als Präsident haben möchte," sagte Vance unter Applaus des Publikums in Atlanta. "Er lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen und macht danach Witze."