Die jüngste Erklärung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lässt politische Beobachter aufhorchen. In einer Pressekonferenz in Kiew äußerte er seine grundsätzliche Bereitschaft, sein Amt niederzulegen, sollte dies den Weg für einen NATO-Beitritt der Ukraine ebnen. Diese Bereitschaft zeigt auf eindrucksvolle Weise seinen Fokus auf nachhaltige Sicherheitsgarantien für das krisengeschüttelte Land. Er sieht in der Aufnahme in das Militärbündnis die optimalen Voraussetzungen dafür. Selenskyj macht dabei klar, dass er keine Karriere als Langzeitführer anstrebt.
Diese Entwicklung erfolgt vor dem Hintergrund des anstehenden dritten Jahrestags des russischen Einmarschs in die Ukraine. Der Kreml hatte damals als Kriegsgrund unter anderem das Bestreben der Ukraine genannt, eine Mitgliedschaft in der NATO anzustreben. Auch die aktuelle US-Regierung unter der Führung von Präsident Trump hatte kürzlich Kiew zu Neuwahlen gedrängt, nachdem Selenskyjs Amtsperiode ursprünglich im Mai letzten Jahres enden sollte. Die Fortführung seiner Amtszeit ist allerdings dem andauernden Kriegsrecht geschuldet.