Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Anschuldigungen, ein Flugabwehrfehler hätte ein Kinderkrankenhaus in Kiew getroffen, scharf zurückgewiesen. „Es ist zynisch von den Kreml-Vertretern zu behaupten, es sei die ukrainische Flugabwehr gewesen und kein gezielter Raketenschlag“, äußerte sich Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Warschau an der Seite des polnischen Regierungschefs Donald Tusk.
Selenskyj dankte den Menschen, die Videomaterial ins Internet gestellt haben, welches eindeutig zeigt, dass es sich um einen direkten Raketenschlag handelt, bei dem zahlreiche Menschen getötet und verletzt wurden. Diese Aufnahmen widerlegen laut ihm die russischen Behauptungen und bestätigen die fatale Realität der jüngsten Angriffe.
Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor behauptet, eine Flugabwehrrakete, die vom Stadtrand Kiews abgefeuert wurde, habe den Schaden verursacht. Laut der russischen Darstellung versucht Kiew damit, vor dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Washington zusätzliche Finanzhilfen seiner westlichen Verbündeten zu erlangen.
Bei dem schweren russischen Luftangriff, der hauptsächlich die Hauptstadt Kiew traf, wurde ein Kinderkrankenhaus in der Dreimillionenstadt stark beschädigt. Mindestens zwei Zivilisten verloren dabei ihr Leben. Innerhalb Kiews wurden durch die Luftangriffe mindestens 15 Menschen getötet und mehr als 37 verletzt. Landesweit belaufen sich die Zahlen laut Selenskyj auf mindestens 27 Tote und über 100 Verletzte.
Seit mehr als zwei Jahren verteidigt sich die Ukraine mit Unterstützung aus dem Westen gegen die russische Invasion. Angesichts der regelmäßigen Raketen- und Drohnenangriffe durch Russland drängt Kiew fortwährend auf moderne westliche Flugabwehrsysteme, um die Zivilbevölkerung besser schützen zu können.