25. September, 2024

Politik

Selenskyj vor der UNO: „Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden“

Der ukrainische Präsident fordert vor dem UN-Sicherheitsrat ein hartes Vorgehen gegen Russland. Ein Ende des Krieges sei nur durch Druck auf Moskau möglich. Währenddessen reagiert der russische Botschafter demonstrativ gelangweilt.

Selenskyj vor der UNO: „Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlangt vor dem UN-Sicherheitsrat ein entschlossenes Eingreifen der Weltgemeinschaft, um den Krieg zu beenden. Verhandlungen mit Moskau seien sinnlos, solange Putin weiter internationales Recht bricht.

Dieser Krieg endet nicht am Verhandlungstisch

Wolodymyr Selenskyj ließ vor dem UN-Sicherheitsrat keine Zweifel aufkommen: Mit Russland werde es keinen Frieden durch Diplomatie geben. In seiner eindringlichen Rede in New York sprach der ukrainische Präsident von einem Krieg, der nur durch „konsequentes Handeln“ zu beenden sei.

„Es muss gehandelt werden“, wiederholte er mehrfach.

Verhandlungen mit Wladimir Putin? Für Selenskyj unvorstellbar: „Er hat so viele internationale Regeln gebrochen, dass er nicht von selbst aufhören wird. Russland muss zum Frieden gezwungen werden.“

Selenskyj wirbt für harte Haltung

Die Ukraine fordert die Weltgemeinschaft seit Monaten auf, sich stärker gegen Russland zu positionieren. Die diplomatischen Bemühungen einzelner Staaten, wie etwa Chinas, bewertet Selenskyj skeptisch.

„Manche wollen mit Putin reden. Aber was könnte er ihnen sagen? Dass er verärgert ist, weil wir uns verteidigen? Oder dass er den Krieg fortführen will?“

Diese Fragen stellte der ukrainische Präsident an seine internationalen Partner. Er machte unmissverständlich klar: Dieser Krieg werde nicht mit Worten entschieden, sondern auf dem Schlachtfeld.

Während Selenskyj den UN-Sicherheitsrat zur Verantwortung ruft, zeigt der russische Botschafter Wassili Nebensja demonstrative Gleichgültigkeit. Eine symbolträchtige Geste, die Moskaus Haltung zu internationalen Friedensgesprächen unterstreicht.

Russischer Botschafter zeigt Ignoranz

Die Szenen während Selenskyjs Rede könnten symbolischer kaum sein: Während der ukrainische Präsident die Welt zum Handeln aufruft, blättert der russische Botschafter Wassili Nebensja ungerührt in seinen Unterlagen und schaut demonstrativ auf sein Handy.

Später bezeichnete er Selenskyj als „Schauspieler“, der „die Rolle des coolen Typen“ spiele. „Die Ukraine ist unter ihm zu einer Ein-Mann-Diktatur geworden“, so Nebensja weiter. Während dieser Aussagen war Selenskyj allerdings bereits nicht mehr im Raum – er hatte die Sitzung nach seiner eigenen Rede verlassen.

Baerbock fordert Garantien für die Ukraine

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock unterstützte Selenskyjs Forderungen nach einem „gerechten und dauerhaften Frieden“. In ihrer Rede hob sie hervor, dass ein Ende der Kämpfe nicht dazu führen dürfe, dass Russland sich nur auf die nächste Eskalation vorbereite.

„Frieden bedeutet, dass die Existenz der Ukraine als freies und unabhängiges Land garantiert ist“, betonte Baerbock. Auch für andere Staaten wie Polen und Moldau müsse dieser Schutz gelten.

Großbritannien und die USA verschärfen den Ton

Während Baerbock diplomatisch blieb, wählte Großbritanniens Außenminister David Lammy schärfere Worte: Er nannte Putin den Kopf eines „Mafiastaats“, der sowohl die Ukraine als auch sein eigenes Volk ausraube.

In ihrer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat macht Außenministerin Annalena Baerbock klar: Ein Frieden darf nicht auf Kosten der Ukraine gehen. Die Garantien müssen dauerhaft sein und auch andere osteuropäische Länder schützen.

Auch US-Außenminister Antony Blinken forderte härteres Durchgreifen, insbesondere gegen jene, die Russland weiterhin unterstützen. Für Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot steht fest: Die Verbrechen, die Russland in der Ukraine begangen hat, dürfen nicht straflos bleiben.

China setzt auf Zurückhaltung

Nicht alle Staaten teilen die Entschlossenheit des Westens. Chinas Außenminister Wang Yi rief erneut zu Friedensverhandlungen auf und warnte davor, weitere Waffen in das Kriegsgebiet zu schicken.

„Je mehr Waffen geliefert werden, desto schwieriger wird es, einen Waffenstillstand zu erreichen“, sagte Wang. Für Peking steht weiterhin eine diplomatische Lösung im Vordergrund, auch wenn es bisher kaum Fortschritte in diese Richtung gab.

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