Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf einen Fauxpas von US-Präsident Joe Biden überraschend entspannt reagiert. Biden hatte in einer Rede auf dem Nato-Gipfel Selenskyjs Namen versehentlich mit dem des russischen Präsidenten Wladimir Putin vertauscht. Bei einem Zwischenstopp in Irland wurde Selenskyj mit dem Vorfall konfrontiert. Selenskyj kommentierte den Vorfall locker und betonte, dass es sich lediglich um einen Fehler handele. „Die Vereinigten Staaten haben den Ukrainern viel Unterstützung zukommen lassen. Ich denke, wir können ein paar Fehler vergessen.“ Biden hatte am Donnerstag über den russischen Angriffskrieg gesprochen und Selenskyj das Wort erteilen wollen. Dabei sagte er zunächst: „Nun übergebe ich das Wort an den Präsidenten der Ukraine, der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit besitzt. Meine Damen und Herren: Präsident Putin.“ Noch während er sich vom Rednerpult wegdrehte, bemerkte Biden den Versprecher sofort und korrigierte sich. Er entschuldigte sich, indem er erklärte, er sei so sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen. Selenskyj, der neben ihm stand, reagierte scherzhaft mit den Worten: „Ich bin besser.“ Der Zwischenfall erzeugte sofort neue Debatten über Bidens Eignung für eine weitere Amtszeit als Präsident. Schon länger steht Biden wegen seines Alters und seiner mentalen Fitness in der Kritik. Besonders nach einem TV-Duell gegen seinen Rivalen Donald Trump waren Zweifel an seiner geistigen und körperlichen Verfassung aufgekommen. Auch Irlands Regierungschef Simon Harris wurde zu Bidens Verfassung befragt. Er teilte mit, dass Biden in jüngsten Gesprächen so engagiert und gut informiert gewirkt habe wie immer, und relativierte damit die Bedenken.