Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Bereitschaft zu direkten Verhandlungen mit Russlands Präsident Wladimir Putin signalisiert. Als Bedingung nannte er jedoch die Beteiligung der USA und Europas an den Gesprächen. In einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan machte Selenskyj deutlich, dass es ihm um einen dauerhaften Frieden für die Ukraine gehe, allerdings unterstrich er seine unveränderte Feindeslinie gegenüber Putin. Ob mit 'Europa' die Europäische Union oder einzelne Mitgliedstaaten gemeint sind, blieb dabei offen.
Putin hat seine angebliche Verhandlungsbereitschaft zuletzt betont, verweist jedoch darauf, dass Selenskyj selbst Gespräche mit ihm erschwert habe. Ein Erlass aus dem September 2022, nach der russischen Annexion von vier ukrainischen Regionen, werde oft als Hürde zitiert. Selenskyj erklärte, dass dieses Dekret in erster Linie mögliche Separatismen verhindern sollte, da Russland bestrebt war, heimliche Kanäle in die Ukraine zu etablieren.
Derweil pflegt Selenskyj weiterhin den Kontakt zu Washington, indem er auf Unterstützung – insbesondere aus dem Lager des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump – setzt. Gesprächsaufbau findet bereits statt, wie Selenskyj in seiner Videoansprache verkündete. Insbesondere eine mögliche Reise von Trumps Ukraine-Beauftragtem Keith Kellogg wird als ein baldiger Meilenstein in den diplomatischen Beziehungen betrachtet.
In einem weiteren Vorstoß bot Selenskyj erneut die reichen natürlichen Ressourcen seines Landes als Dank für westliche Unterstützung an. Diese Offerte stieß jedoch auf Widerspruch unter führenden politischen Persönlichkeiten Europas.
Dem Thema Sicherheit widmete sich Selenskyj auch in einer Frage nach der nuklearen Bewaffnung der Ukraine. Aufgrund der ungewissen Zukunft bezüglich eines NATO-Beitritts warf er die Frage auf, ob atomare Raketensysteme eine realistische Option für sein Land darstellten.
Gleichzeitig setzt sich die Realität der militärischen Spannungen unvermindert fort, wie jüngste Angriffe russischer Kampfdrohnen und Raketen auf ukrainische Städte zeigen. Trotz diplomatischer Bemühungen ist der Krieg auf ukrainischem Boden nach wie vor eine tägliche Bedrohung.