30. April, 2025

Politik

Selenskyj lädt Trump zu einem Besuch in der Ukraine ein und warnt vor voreiligen Friedensabkommen

Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hat den früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, offiziell eingeladen, die Ukraine zu besuchen. Dieses Angebot zielt darauf ab, Trump die Gelegenheit zu geben, die Gegebenheiten und die Brutalität des anhaltenden Konflikts vor Ort direkt zu erleben, bevor er sich in Diskussionen mit Russland über mögliche Friedenslösungen engagiert. Selenskyj hob in einem Interview mit dem amerikanischen Sender CBS die Bedeutung hervor, die direkten Auswirkungen der Feindseligkeiten auf das Leben der Zivilbevölkerung, die Tapferkeit der Soldaten und die weitreichende Zerstörung der Infrastruktur persönlich in Augenschein zu nehmen, um eine fundierte und realitätsnahe Entscheidung treffen zu können.

Darüber hinaus drückte Selenskyj seine Hoffnung aus, dass ein solcher Besuch Trumps Verständnis für die weitreichende Aggression durch den Kreml und die entscheidende Rolle von Wladimir Putin in diesem Konflikt vertiefen könnte. Das Interview fand in Krywyj Rih statt, einer Stadt, die zuletzt zum Schauplatz eines russischen Raketeneinschlags wurde. Bei diesem Angriff am 4. April kamen 19 Menschen ums Leben, darunter erschreckenderweise neun Kinder und Jugendliche. Auch die Stadt Sumy erlitt kürzlich einen verheerenden Angriff, bei dem mindestens 34 Menschen ihr Leben verloren.

Des Weiteren kritisierte der ukrainische Staatschef die Dominanz russischer Narrative innerhalb der US-Administration, insbesondere bei Gesprächen mit dem US-Vizepräsidenten JD Vance nach einem intensiven Treffen im Februar. Selenskyj unterstrich die zwingende Notwendigkeit, eine deutliche Abgrenzung zwischen dem Aggressor und dem Opfer zu ziehen. Während Trump entschlossen ist, den sich bereits über drei Jahre hinziehenden Krieg zu beenden, unterhält er über seinen Sondergesandten Steve Witkoff geschäftsreiche Kontakte zum Kreml. Trotz der jüngsten, heftigen Angriffe bezeichnete Trump die bisherigen Verhandlungsergebnisse als vielversprechend, was den Optimismus für eine mögliche Entspannung oder Lösung schürt.