Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, sich im September mit US-Präsident Joe Biden zu treffen. "Ich werde ihm den Plan für den Sieg vorstellen", so Selenskyj bei einem Auftritt in Kiew. Dabei gehe es um ein System wechselseitiger Entscheidungen, die der Ukraine genügend Kräfte verleihen sollen, um den Krieg in Richtung Frieden zu steuern. Selenskyj unterstrich, dass solche Eroberungskriege entweder durch Gewalt oder Diplomatie beendet werden können. Beide Wege seien notwendig, um die tatsächliche Unabhängigkeit des Landes zu sichern. Dafür sei Kiew jedoch auf die Unterstützung der Vereinigten Staaten angewiesen.
In lokalen Medien wird bereits seit einiger Zeit spekuliert, dass Selenskyj Ende September zur Generalversammlung der Vereinten Nationen nach New York reisen könnte.
Selenskyj kritisierte erneut die westliche Zurückhaltung beim Einsatz von aus dem Westen gelieferten weitreichenden Waffen auf russischem Gebiet. "(Der russische Präsident Wladimir) Putin braucht keinerlei Erlaubnisse, keine Zustimmungen zum Einsatz von weitreichenden Waffen", betonte Selenskyj. Zögern und Verzögerungen bei Waffenlieferungen würden Putin als "Erlaubnis" dienen, alles Mögliche zu tun.
Nach den jüngsten Gesprächen mit US-Außenminister Antony Blinken und dem britischen Außenminister David Lammy in Kiew äußerte der ukrainische Präsident seine Hoffnung, dass es in Washington und London keine Fragen mehr zum Zweck des Einsatzes von weitreichenden Waffen geben werde. Diese seien notwendig, um den Kriegsverlauf zu ändern und Russland zu zwingen, Frieden zu suchen.
Die Ukraine wehrt mit westlicher Unterstützung seit mehr als zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. Kiew fordert seit Langem, dass die von Washington und London gelieferten Raketen auch für den Einsatz tief im russischen Territorium freigegeben werden.