17. Oktober, 2024

Politik

Selenskyj in Brüssel: Ein diplomatisches Ringen um Unterstützung und Perspektiven

Selenskyj in Brüssel: Ein diplomatisches Ringen um Unterstützung und Perspektiven

Am Donnerstag plant der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinem Aufenthalt in Brüssel sowohl Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten als auch mit den Verteidigungsministern der Nato-Länder. Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird Selenskyj in der Zentrale des Bündnisses willkommen heißen. Im Anschluss ist für 18.20 Uhr eine gemeinsame Pressekonferenz der beiden vorgesehen, wie Farah Dakhlallah, Sprecherin des Bündnisses, mitteilte.

Zentrale Themen des Treffens der Nato-Verteidigungsminister werden die angespannte Lage in der Ukraine sowie weitere Unterstützungsmöglichkeiten sein. Zuletzt äußerte Rutte die Sorge, dass die Ukraine möglicherweise vor einem der härtesten Winter seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 stehe.

Für Selenskyj bietet der Besuch im Nato-Hauptquartier zudem die Chance, offene Fragen zu seinem kürzlich präsentierten "Siegesplan" für eine Beendigung der Konflikte mit Russland zu klären. Dieser Plan beinhaltet unter anderem eine rasche Einladung zum Nato-Beitritt. Rutte äußerte sich zunächst zurückhaltend und betonte, dass noch viele Aspekte des Plans einer genaueren Betrachtung bedürfen.

In der Diskussion um die Natoperspektive der Ukraine erinnerte Rutte an die Ergebnisse des letzten Nato-Gipfels in Washington. Hier konnten Befürworter einer schnellen Beitrittseinladung nicht gegen die Skepsis von Ländern wie den USA und Deutschland ankommen. Dennoch sicherten die Bündnisstaaten der Ukraine grundsätzlich zu, dass ihr Weg in das Verteidigungsbündnis nicht mehr aufzuhalten sei.