17. März, 2025

Wirtschaft

Selbstständigkeit in Deutschland: Ein Seitwärtstrend mit kleinem Aufwärtshaken

Selbstständigkeit in Deutschland: Ein Seitwärtstrend mit kleinem Aufwärtshaken

Die Selbstständigkeit in Deutschland erlebt einen leichten Aufwind. Wie aktuelle Zahlen der Förderbank KfW zeigen, wagten 2024 drei Prozent mehr Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit als im Vorjahr. Die Zahl der Unternehmensgründungen stieg damit auf insgesamt 585.000. Besonders im Nebenerwerb suchen viele nach einem zusätzlichen finanziellen Standbein und tragen so zur Aufwärtstendenz bei.

Trotz der erfreulichen Entwicklung bleibt KfW-Volkswirt Georg Metzger skeptisch, den Trend als Aufschwung zu feiern: "Seit 2018 befindet sich die Gründungstätigkeit hierzulande in einem Seitwärtstrend", so Metzger. Zum Vergleich: Vor einem Jahrzehnt überstieg die Zahl der Gründungen noch 800.000, und 2004 registrierte die KfW fast 1,4 Millionen Neugründungen.

Die jüngsten Daten des KfW-Gründungsmonitors zeigen, dass sich von 10.000 Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren im letzten Jahr 115 selbstständig machten. Besonders hervorzuheben ist, dass die meisten (82 Prozent) Gründer als Einzelkämpfer starteten, wobei lediglich ein Viertel mit einem eigenen Team von Beschäftigten durchstartete.

Ein wesentlicher Anreiz für die Gründung liegt in der derzeit angespannten Arbeitsmarktlage. Fast ein Drittel der neuen Unternehmer gab an, dass sie die Selbstständigkeit als Zwischenlösung sehen, um ein höheres Einkommen zu erzielen oder ihre Karrieren voranzutreiben. Für viele ist die Selbstständigkeit daher nur eine Episode und kein langfristiges Ziel.