Die Spitzenkandidaten von SPD und Grünen, Olaf Scholz und Robert Habeck, setzen sich für eine tiefgreifende Reform der Rentenabsicherung in Deutschland ein. Auf einer Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) verkündeten beide, dass im Falle eines Wahlsiegs Selbstständige zukünftig in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden sollen. Nach Ansicht von Scholz würde ein solcher Schritt nicht nur die finanzielle Stabilität der Rentenkasse stärken, sondern vor allem jenem Teil der Selbstständigen helfen, der aktuell unzureichend abgesichert ist.
Laut Habeck versäumen es viele kleine Selbstständige im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit, ausreichend Altersvorsorge zu betreiben. Dies führe dazu, dass sie im Alter auf die Solidargemeinschaft angewiesen sind. Mit der Einbeziehung in das gesetzliche System könnten viele Rentenprobleme entschärft werden.
Besonders im Hinblick auf die demografische Herausforderung durch die Babyboomer-Generation könnte die Einbeziehung der über 3,5 Millionen Selbstständigen einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Rentenkasse leisten, so Habeck. Während einige Selbstständige, wie beispielsweise Handwerker oder jene mit einem Hauptauftraggeber, bereits pflichtversichert sind, steht es anderen noch offen. Die Rentenversicherung empfiehlt diesen dringend, sich zeitnah um geeignete Vorsorgemöglichkeiten zu kümmern.